Buch über Kurt ArentzEin Leverkusener Künstlerleben für die Ewigkeit

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Therese Arentz im Atelier umegeben von Bildern und Skulpturen

Therese Arentz sitzt im Atelier ihres verstorbenen Mannes Kurt Arentz und zeigt das Buch über sein Leben und Werk.

2014 starb der weltweit wirkende und prägende Leverkusener Künstler Kurt Arentz, jetzt erscheint ein Buch über sein Leben und Werk.

Auch wenn Kurt Arentz‘ Tod mittlerweile über acht Jahre zurückliegt: Seine Witwe Therese ist noch immer umgeben von ihm. Wie könnte es auch anders sein? Denn über das lange gemeinsame Leben hinaus war da ja auch die Kunst ihres Mannes. Sie hat Bestand. Sie bleibt. Das große Atelier in Küppersteg existiert immer noch. In den Regalen, auf Schränken, Tischen, dem Boden und auf Büsten stehen immer dort noch all diese Bronzeskulpturen, in deren Fertigung es Kurt Arentz Zeit seines Lebens zur Meisterschaft brachte. Und jetzt ist noch etwas hinzugekommen, das Kurt Arentz weiterleben lässt: ein Buch. Titel: „Kurt Arentz – sein Leben, seine Werke“.

Therese Arentz als treibende Kraft

Entstanden ist es über mehrere Jahre auf Bestreben Therese Arentz‘. Geschrieben wurde es von der Autorin Anna Hanrahan – einer Hochschullehrerin, Studienrätin für die Fächer Englisch und Kunst sowie einer Frau, die bereits auf viele Jahre der musealen Tätigkeit zurückblicken kann. Therese Arentz lernte sie bei einer Ausstellungseröffnung in Wuppertal kennen. Beide kamen ins Gespräch. Sie fragte Anna Hanrahan, ob sie sich vorstellen könne, das Werk und Leben Kurt Arentz‘ mit ihrer Hilfe zusammenzufassen. Und zwar nicht als weiteres Werksverzeichnis. Sondern als Chronik, als eine Art Biografie. Und Anna Hanrahan konnte nicht nur: Sie wollte.

Die Autorin Anna Hanrahan lächelt in die Kamera, im Hintergrund sind etwa ein Dutzend bronzene Porträtbüsten zu erkennen.

Anna Hanrahan hat die Biografie über Kurt Arentz geschrieben

Material gab es zudem genug: Neben den unzähligen Kunstwerken im Atelier, an öffentlichen Orten weltweit und nicht zuletzt quasi vor der Haustüre – man denke nur an die „Bürriger Schweine“, das Wiesdorfer „Paulinchen“-Denkmal oder die Büste des Kardinals Frings in Köln – hatte Therese Arentz über Jahrzehnte Fotos, Zeitungsartikel, Buchbeiträge und die Korrespondenz ihres Mannes gesammelt und zusammengehalten.

Das am Sockel beschädigte Paulinchen-Denkmal von Kurt Arentz vor der St. Antonius Kirche in Wiesdorf

Das Paulinchen-Denkmal vor der St.-Antonius-Kirche in Wiesdorf – nur eines von vielen Kunstwerken Kurt Arentz' im öffentlichen Raum.

Kohl, Reagan, Bush

Allem voran Briefe von und Dokumente des Zusammentreffens mit Persönlichkeiten – etwa dem langjährigen Kanzler Helmut Kohl sowie den ehemaligen US-Präsidenten Ronald Reagan und George Bush, denen der gebürtige Kölner und Wahl-Leverkusener jeweils eine Porträtbüste anfertigte. Sprich: Da war so viel. Ein ganzes Künstlerleben eben.

Ein Foto: Kurt Arentz überreicht Willy Millowitsch eine Büste mit dessen Porträt

Ein Foto von Kurt Arentz mit Willy Millowitsch

Obwohl das letztlich ja auch nicht die ganze Wahrheit ist. Denn: Kurt Arentz hatte als Einzelhändler in seinem Fischgeschäft begonnen, erst in den eigenen 40ern diesem inneren Drang, der ihn schon immer irgendwie begleitet hatte, nachgegeben – und war zum Künstler geworden. „Eine Geschichte ist das, die man eigentlich keinem erzählen kann“, sagt Therese Arentz noch heute. Und lacht dann, wenn sie dabei auf all diese Bronzeskulpturen von Tieren blickt, die den Anblick des Ateliers bestimmen und die allesamt beeindrucken mit der Ästhetik, der authentischen Abbildung von Kraft, Eleganz und Naturschönheit.

Nein: Kurt Arentz‘ Weg war nicht der vom Tellerwäscher zum Millionär. Er war kein Klischee. Es war der Weg vom Unternehmer zum Mann der bildenden Kunst von Weltruf, der – ganz wichtig – keinen Trends folgte, sondern seinem eigenen Credo folgte. Das formuliert Therese Arentz so: „Jeder tut das, was er kann.“ Salopp gesagt: Was für ein irrer  Lebenslauf.

Buchcover „Kurt Arentz - Sein Leben, seine Werke“.

Das Buch „Kurt Arentz – Sein Leben, seine Werke“ wurde geschrieben von Anna Hanrahan und ist ab sofort überall im Handel erhältlich.

Kunst, die Bestand haben wird

In „Sein Leben, seine Werke“ wird dem nun auf 112 Seiten Rechnung getragen. So umfassend wie nie zuvor. Und längst überfällig für einen, der Kunst von Bestand erschuf. „Die Bronzen wird es ja auch in tausend Jahren noch geben“, sagt Therese Arentz. Sie werden überdauern. Und zwar Generationen. Und die ersten von ihnen, die dem Künstler heute nachfolgen, können sich jetzt schon mal darüber freuen, wenn sie in diesem Buch blättern.

„Kurt Arentz – sein Leben, seine Werke“ ist im Berg & Feierabend-Verlag erschienen und zum Preis von 49 Euro im Handel erhältlich.www.kurt-arentz.de

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