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Corona bedroht Jubiläumssession

Lesezeit 2 Minuten

Ein großes Banner an der Wand der Ganser-Brauerei kündet vom Überlebenswillen der Roten Funken Leverkusen.

Im Jahr 1910 wurde die KG Rote Funken Leverkusen in der Wacht am Rhein in Wiesdorf gegründet und möchte ihr 111-jähriges Bestehen in der kommenden Session so richtig feiern und es „krachen lassen“. Soweit die Theorie. Denn mit einer Pandemie war natürlich nicht gerechnet worden. Seit gut zwei Jahren laufen die Planungen für die Jubiläumssession schon, aber den Anti-Karnevalisten namens SARS-Co-V-2 hat es in der bisherigen Vereinsgeschichte noch nicht gegeben, mussten die Funken feststellen.

Sitzungen im Internet

„In der Vergangenheit haben wir schon einiges erlebt, es gab Höhen und Tiefen, wie zum Beispiel Weltkriege“, so der 1. Vorsitzende Siegfried Kaschulla, „aber irgendwie haben wir immer Wege und Mittel gefunden. Allerdings stellt der virale Karnevals-Kontrahent zum 111. Geburtstag schon eine außergewöhnliche Herausforderung dar.“

Seit März verliefen die Vorstandssitzungen im „remote Modus“, dem Internet sei Dank. Erst diesen Monat trafen sich die Vorstandsmitglieder wieder vor Ort, natürlich unter Einhaltung aller erforderlichen Hygiene-Maßnahmen, um unter anderem über das anstehende Jubiläum zu diskutieren. Sogar Vorstandswahlen konnten mittels Schriftform durchgeführt werden, so dass der ehemalige zweite Vorsitzende Klaus Fings inzwischen in Michael Sternitzke einen Nachfolger gefunden hat. Kreativität ist nun gefragt, auch bei den Karnevalisten. Natürlich gibt es einen Jubiläumsorden und einen Prinzen würden die Roten Funken auch gerne stellen, aber wie soll der Karneval nachher praktisch aussehen? Deswegen hat es schon manche schlaflose Nacht bei den Vorstandsmitgliedern gegeben.

„Wir gehen in kleinen Schritten vor“, so der Präsident Lothar Höveler. „Angefangen haben wir mit dem riesen Banner, das wir am Wochenende aufgehängt haben. Der Wagenbau wird auch gestartet und dann werden wir wie in den letzten Wochen mit dem FLK (Festausschuss Leverkusener Karneval), den Künstlern und Agenturen in Kontakt bleiben und schauen, wie es weitergeht.“

Seit dem Wochenende prangt nun ein riesiges Banner an der Wand der Ganser-Brauerei, das vom Überlebenswillen der Roten Funken kündet: „111% Jeck, 111% Karneval, 111 Jahre Rote Funken; Do fiere mer met!“ Abgesagt haben die Roten Funken ihre Veranstaltungen für nächstes Jahr bisher nicht. Sie üben sich in Geduld, hoffen auf klare, präzise Anweisungen durch die Regierung, brüten im Stillen über weitere Möglichkeiten für den Karneval und folgen §3 des Kölschen Grundgesetz: „Et hätt noch immer jot jejange.“ (ger) www.rotefunken.de