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Der Bufdi geht im nächsten Jahr in Rente

Lesezeit 2 Minuten

Mit dem Bagger Grasnarben zu entfernen, um Wildblumenwiesen anzulegen, ist für Hans-Georg Koch kein Problem. Der gelernte Maschinenbauingenieur hat lange im Bereich Fahrzeugtechnik gearbeitet. Außerdem sei er in einer Spedition groß geworden, sagt der 61-Jährige. „Da begeistert man sich schnell für jede Art von Fahrzeugen.“ Während seine beiden jungen Kollegen den Sand und die Erde für das Beet auffüllen, repariert er inzwischen die Digitalanzeige der Solaranlage.

Seit zwei Monaten arbeitet Koch als Bundesfreiwilliger auf dem Naturgut Ophoven und ist mit seinen über 60 Lenzen der bei weitem älteste „Bufdi“, der jemals seinen Dienst im Umweltschutzzentrum angetreten hat. „Für uns ist er mit seiner Erfahrung und seinen handwerklichen Fähigkeiten Gold wert“, begeistert sich Matthias Rawohl, Landschaftspfleger auf dem Naturgut und Koordinator des sechs Hektar großen Geländes. Koch habe bereits zahlreiche Apparate und Maschinen gewartet, und wie man einen Bagger bedient, brauche man ihm nicht zu erklären. „Solche Hilfe können wir hier prima brauchen“, sagt Rawohl.

Anstellung verloren

Hans-Georg Koch ist Bufdi auf dem Naturgut. Seine Fähigkeiten mit Bagger und anderen Geräten sind gefragt.

„Nicht viele nehmen die Chance wahr, mal was ganz Neues zu probieren“, bedauert Koch. Nachdem er mit 61 arbeitslos geworden war, suchte er eine sinnvolle Tätigkeit um die Zeit bis zum Rentenbeginn mit 62 zu überbrücken. Einerseits wollte er etwas für das Allgemeinwohl tun, andererseits sich sozial absichern. Seine Frau machte ihn auf den Bundesfreiwilligendienst (BFD) aufmerksam.

Auf der Internetplattform des Bundesamtes für Familie und Zivilgesellschaftliche Aufgaben wurde er schnell fündig. „Man kann die zahlreichen Stellen nach Postleitzahl und Bereichen, in denen man tätig sein möchte, filtern, und da wurde mir das Naturgut Ophoven vorgeschlagen“, berichtet Koch. Er habe eine kurze Bewerbung geschrieben und sei daraufhin zum Vorstellungsgespräch eingeladen worden.

In der Regel in Vollzeit

Jeder kann am Bundesfreiwilligendienst teilnehmen. Der Dienst soll das Engagement für das Allgemeinwohl in sozialen, ökologischen und kulturellen Bereichen sowie im Sport fördern. Die Arbeit erfolgt in der Regel in Vollzeit, aber bei Freiwilligen über 27 Jahren wie bei Hans-Georg Koch ist es auch möglich auf 20 Wochenstunden zu reduzieren. „Von der Entlohnung wird man nicht reich, aber von der Erfahrung, die man sammelt“, so Koch. „Ich wusste vorher nicht, wie ökologisch wertvoll eine solche Blumenwiese ist, die ich gerade anlege.“ Er lerne jeden Tag dazu und freue sich über das stressfreie Arbeiten in der Natur. (red) Wer Interesse hat an einem Bundesfreiwilligendienst auf dem Naturgut Ophoven, kann sich per E-Mail melden. Weitere Infos im Netz: www.naturgut-ophoven.de/ ueber-uns/jobs/ www.bundesfreiwilligendienst.de zentrum@naturgut-ophoven.de