Karnevalsfeiern, Feiern mit dem Gartenverein oder der Kirchengemeinde haben den Eheleuten Hildegard und Manfred Groß immer viel Freude bereitet. Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass die Diamanthochzeit groß gefeiert wird: Mit Freunden und Familie soll es in die Stadthalle in Bergisch Neukirchen gehen. „Wir haben schon immer gerne und viel gefeiert, gelacht und Blödsinn gemacht“, sagen die Rheinländer von sich.

Vielleicht sind die 60 Ehejahre gerade deshalb für das Paar wie im Flug vergangen. An ihr Kennenlernen im August 1962 können sie sich schließlich noch ganz genau erinnern. „Es war Liebe auf den ersten Blick“, sind sich die beiden einig. „Ich war mit meinem Junggesellenklub in einer Kneipe in Küppersteg“, erzählt Manfred Groß. Seine heutige Ehefrau sei ihm damals sofort aufgefallen. Hildegard Groß erinnert sich: „Wir hatten den ganzen Abend über Blickkontakt.“ Dann habe er sie zum Tanzen aufgefordert. „Und das war der Beginn der ganz großen Liebe“, schließt Manfred Groß die Kennenlerngeschichte wie im Bilderbuch.

Zwei Jahre später feierten die Eheleute ihre Hochzeit – ihrem Namen alle Ehre machend – groß. „Ich hab vor lauter Aufregung gar nicht schlafen können“, lacht Hildegard Groß. Am Abend vor der standesamtlichen Hochzeit veranstaltete das Brautpaar einen Polterabend mit Blaskapelle und viel Gesang. „Wir haben so viel gesungen, dass Manfred am Tag der standesamtlichen Hochzeit kaum Stimme hatte“, erinnert sich die heute 81-Jährige. Und so wird es gerade im entscheidenden Moment brenzlig: „Ich habe mich gefragt, wann er endlich ‚Ja‘ sagt.“ Manfred Groß ergänzt: „Es hat lange gedauert, bis es rauskam.“

In den vergangenen 60 Ehejahren haben die beiden viel gelernt, schließlich müsse man sich erst einmal in der Ehe zusammenfinden, sagen sie. Plötzlich müsse man sich mit jemandem abstimmen und zusammenarbeiten. „Wenn man heiratet, prallen zwei Charaktere aufeinander, man muss diskutieren und alles besprechen und dann auf einen Konsens kommen“, findet Manfred Groß. Eine weitere Stärke der Eheleute ist sicherlich auch, dass sie sich gegenseitig Freiräume gewähren.

Manfred Groß war lange Zeit im Bayer-Männerchor und reiste mit den anderen Sängern durch Europa, Asien und Amerika. So konnte es auch passieren, dass er für ein paar Wochen nicht zuhause war. Für seine Ehefrau war das nie ein Problem: „Ich habe ihm das von Herzen gegönnt“, sagt sie. Schließlich beruhe das auf Gegenseitigkeit. „Ich schätze an ihm, dass er mir meine Freiheiten gelassen hat – ich konnte zum Andrea-Berg-Konzert gehen“, erzählt sie.

Hochzeit 2024

An diesen 14 Orten in Leverkusen kann geheiratet und gefeiert werden

Von

Rika Kulschewski

Merken

Die Eheleute haben immer Wert darauf gelegt, dass der Spaß in 60 Jahren nicht zu kurz kommt. „Wir waren immer außer Rand und Band – es gibt kein Fest ohne uns“, lacht der 86-Jährige. Und das tut der Ehe sichtlich gut. Das Jubelpaar lacht und witzelt, so sagen sie, den ganzen Tag. Gerade der gemeinsame Humor verbinde sie. Vor allem vereint sie wohl eines: der Spaß am Leben.