Edelrather Kirmes LeverkusenStatt Seifenkisten rollen bald Schubkarren in Schlebusch
Leverkusen – Die Gesellschaft heißt zwar „Erholung“, nach vielen Jahren gesteigerter Aktivitäten und weil auch für diesen an sich gefestigten Verein die Corona-Zeit schwer ist, hat man selbst in gewisser Weise eine Erholung nötig. Deshalb will man jetzt mit einer ganz klassischen Kirmes am 10. und 11. September am Edelrather Weg und mit einem Schürreskarrenrennen zurück zu den Wurzeln gehen, sich quasi auf die Kernkompetenz zurückbesinnen.
Bis vor wenigen Jahren lief eigentlich alles wie geschmiert, 17 Mal gab es das berühmte Seifenkistenrennen auf dem Edelrather Weg, dann fielen die großen Veranstaltungen dreimal aus, alle Vorbereitungen waren für „den Eimer“. Dann kam Corona hinzu. Im vergangenen Jahr musste deshalb das geplante „Spiel ohne Grenzen“ abgesagt werden.
Corona habe dem Verein nicht gut getan, sagt Uwe Müller, da unterscheidet sich die „Erholung“ nicht von anderen. Motivation, Mitgliederzahl, Finanzen: das habe gelitten, inzwischen fehlt dem im Leverkusener Südwesten beheimateten Verein die ganze Altersgruppe zwischen 16 und 30, sagen Josef Weber und Uwe Müller beim Redaktionsbesuch.
Die Gesellschaft Erholung ist ein Nachbarschaftsverein im Schlebuscher Oberdorf. Dazu zählen die Ortschaften Uppersberg, Edelrath, Neuenhaus und das kleine Kursiefen. Der Verein ist alt, wurde 1909 gegründet. Er wäre ohne die legendäre und seit über zehn Jahren geschlossene Gaststätte Gerfer am Edelrather Weg nicht denkbar. Die Kneipe wurde zehn Jahre vor der Gesellschaft eröffnet.
Anders als heute gab es damals kaum Möglichkeiten der Zerstreuung und die Arbeit auf dem Land im „Schlebuscher Oberdorf“ war hart. Deshalb setzten sich 1909 18 Männer zusammen, die das im Sinn hatten, was bis heute im Vereinsnamen steht: Erholung. Und eine Kirmes gehört seit 1910, also fast von Anfang an zum Jahresprogramm der Gesellschaft. Damals noch auf dem Hof bei Gerfer, heute feiern die Oberdörfler unten auf einer Wiese am Edelrather Weg.