EisenbahnLetzter ICE-Halt Opladen – aber nur zur Verschrottung
Leverkusen – Dass manch abgenudelte Lokomotive oder verschlissene S-Bahn-Züge in Opladen auf dem Werksgleis vor der Verschrottungs-Halle bei Bender stehen, ist normal.
Die Bahn lässt dort ihr rollendes Material verschrotten, wenn es ausrangiert ist. Aktuell werden dort aber ICE-Züge hineingefahren, die wirken fast wie neu. Aber sie sind anders als die, die man gemeinhin kennt: statt Stromabnehmer ragt ein Auspuff aus dem Dach.
ICE werden "verbendert"
ICE-Züge sind das schon, aber mit Dieselmotoren. Deshalb werden sie jetzt ausgemustert und in Opladen „verbendert“, wie Eisenbahnfreunde schon mal im Spaß sagen, also verschrottet. Das Internet ist voll von Informationen über alle Details in Bezug auf die Eisenbahn. Baujahre einzelner Lokomotiven, die anhand ihrer Nummerierung zu identifizieren sind, sind ebenso verzeichnet, wie deren Verbleib.
Unser abgebildeter Diesel-ICE 605 014-9 wurde um das Jahr 2000 gebaut und fuhr auch auf der Strecke zwischen Hamburg und Kopenhagen, mit Übersetzen über den Fehmarnbelt mit der Fähre. Mit Dieselantrieb wurde dort deshalb gefahren, weil Dänemark mehr Spannung als Deutschland in der Oberleitung hat. Die Diesel-Schnellzüge kamen dort bis 2017 zum Einsatz. Dann wurden sie eingemottet. Die Bahn teilt mit, dass man seither versucht habe, die Züge zu verkaufen, was aber nicht gelungen ist. Ersatzteilrückgewinnung ist laut einem Bahnsprecher die einzig wirtschaftlich vertretbare Option. Dabei werden Teile ausgebaut und eingelagert, weil die in verwandte Fahrzeuge ohne Dieselantrieb in der wieder eingebaut werden können. Deshalb heißt es jetzt: Endstation Opladen, Gleis Bender.