Der ADAC Nordrhein stellt bis Jahresende 28 Rad-Reparatursäulen in seinem Gebiet auf. Jetzt ist die erste in Leverkusen in Betrieb.
Erste in LeverkusenEine neue Rad-Reparatursäule, aber immer noch kein Lückenschluss in Opladen
Luna ist schon einmal interessiert an der knallgelben Säule, die seit dieser Woche vor dem Leverkusener Tierheim steht. Neugierig beschnüffelt der Hund die neue Service-Station.
Doch hier soll nicht hilfsbedürftigen Tieren, sondern Radfahrenden geholfen werden. Es ist die insgesamt achte Rad-Reparatursäule dieser Art, die der ADAC Nordrhein in den vergangenen zwei Monaten aufgestellt hat und die allererste in Leverkusen. Die 1,50 Meter hohe Säule hat alles, was bei einer Fahrradpanne unterwegs hilfreich sein kann: eine Fußluftpumpe mit Manometer, Reifenheber, verschiedenen Schlüssel, Schraubendreher, ein Inbus-Multitool und eine Vorrichtung zum Aufhängen des Fahrrads. Und als speziellen Service: Einen Flaschenöffner. „Wenn die Reparatur mal etwas länger dauert“, sagt Thomas Velling, Vorstand für Verkehr und Technik beim ADAC Nordrhein, lachend.
ADAC rückt auch bei Fahrradpannen aus
Wer selbst nicht mehr weiter kommt, für den ist die Telefonnummer des ADAC abgedruckt: „Dann kommen unsere Servicekräfte raus und helfen bei der Reparatur und transportieren das Rad ab, genau wie wir es bei Autos auch machen“, erklärt Thomas Velling, Vorstand für Verkehr und Technik beim ADAC Nordrhein. So wird der ADAC vom Automobil- zum Mobilitätsklub. Eine zeitgemäße Entwicklung, meint Velling: „Immer mehr Menschen steigen aufs Fahrrad um, ob zur Arbeit oder in der Freizeit. Unsere Stationen sollen allen Radfahrern helfen, kleinere Probleme schnell zu lösen.“
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Insgesamt 28 solcher Stationen sollen bis Jahresende in den Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf aufgestellt werden. Ein Team des ADAC hat sich zuvor mit den perfekten Standpunkten beschäftigt. „Wir schauen natürlich, was die neuralgischen Punkte sind, wo es viel Radverkehr gibt“, erklärt Jonas Lerch.
Für Leverkusen sind die Planer auf jene Ecke gekommen, brauchten dann aber noch ein Grundstück, auf dem sie das Fundament für die Säule gießen durften. Und sind so mit Tierheimsleiter Gerd Kortschlag ins Gespräch gekommen. „Ich finde das eine tolle Sache als Service für unsere Besucher, die auch immer häufiger mit dem Fahrrad kommen“, sagt Kortschlag. Und wenn vorbeikommende Radfahrer an der Säule stehen bleiben, kommen sie vielleicht auch mal auf die Idee, in das Tierheim hereinzukommen. So könnten beide voneinander profitieren.
Fehlender Lückenschluss im Wupperradweg
Die gelbe Säule erfüllt nicht nur einen Umweltfaktor, indem sie den Radverkehr stärkt, sondern auch eine soziale Komponente. Hergestellt werden die Säulen in den Caritas Betriebs- und Werkstätten in Eschweiler. „Das ist nichts, womit irgendjemand in China reicher wird“, sagt Velling. Rund 5000 Euro kostet die Installation einer Säule inklusive Fundament den ADAC.
Was nun noch fehlt, ist natürlich der Lückenschluss im Wupperradweg zwischen Schusterinsel und Tierheim. „Da arbeiten wir seit 15 Jahren dran“, klagt Matthias Itzwerth, stellvertretender Bezirksbürgermeister von Opladen, und bekennender Radfahrer. Wegen gerade einmal 600 Metern müssen Radfahrende hier entweder auf die viel befahrene Düsseldorfer Straße ausweichen oder über einen Trampelpfad holpern. Eine nötige Reparatur am Fahrrad macht das durchaus wahrscheinlicher.
Das Problem: Der Bereich liegt nicht nur im Landschaftsschutz, sondern beinhaltet auch einen Deich, der aktuell noch dem Hochwasserschutz unterliegt. Im März vermeldete die Stadt hoffnungsvolle Gespräche mit dem Wupperverband, dass hier bald eine Lösung gefunden werden könnte. „Da muss nun endlich etwas passieren“, mahnt Itzwerth.
Neun Katzenjunge kamen im Karton an
Rappelvoll ist das Tierheim an der Reuschenberger Straße 100 laut Gert Kortschlag: „Gerade haben wir wieder neun ausgesetzte Katzenbabys in einem Karton bekommen“. 110 Katzen, 90 Kleintiere und mehr als 30 Hunde werden aktuell in Opladen versorgt. Und das, obwohl man hier nie die ganz großen Spitzen zur Ferienzeit hatte. „Unser Glück ist, dass es in unserem Zuständigkeitsgebiet keine Autobahnraststätte gibt, wo Menschen auf dem Weg in den Urlaub Tiere aussetzen.“ Dennoch sei gerade sehr viel Betrieb.
Auch fünf bis zehn Tauben müssten pro Woche abgeholt und tierärztlich versorgt werden. „Häufig sind die Tiere erschöpft oder krank, weil sie in der Stadt falsch gefüttert werden“, sagt Kortschlag. Sein nächstes Projekt: Ein Taubenschlag auf dem Tierheimgelände. Einen kaum frequentierten Taubenturm an der Schusterinsel habe ihm die Stadt bereits als Geschenk angeboten, die auf 25.000 Euro veranschlagten Umzugskosten möchte Kortschlag aber nicht übernehmen. „Ich arbeite schon an einer anderen Lösung“, erklärt der Tierfreund.