Friedrich-Wilhelm Göbel, der untergetauchte Gründer der Kaufhauskette Aachener Modehaus, ist nicht mehr deren Geschäftsführer. Göbel hatte Leverkusen als weiteren Standort seiner Kette erkoren.
Ex-KaufhofAachener hat neuen Geschäftsführer – Kaufhaus in Leverkusen weiter geschlossen
Die Ereignisse rund um den Gründer der Kaufhauskette Aachener Modehaus, Friedrich-Wilhelm Göbel, nehmen immer wieder unerwartete Wendungen. Neueste Volte in der Geschichte des jungen Unternehmens, das auch in Leverkusen einen Department Store, neudeutsch für Kaufhaus, in der ehemaligen Kaufhoffiliale eröffnen will, ist, dass der per Haftbefehl gesuchte Modeunternehmer nicht Geschäftsführer von Aachener Modehaus ist.
Darüber hatte zunächst das Fachblatt „Textilwirtschaft“ online berichtet. Das Blatt zitiert aus einem Schreiben von Göbel, in dem dieser mitteilt, dass er seit Sonntag nicht Geschäftsführer der TEH Textilhandel GmbH sei. Die TEH mit Sitz in Dortmund ist die Muttergesellschaft der Aachener Modehaus-Kette, die unter anderem eine Filiale in Brühl betreibt.
Tatsächlich ist im Impressum der Internetseite von Aachener Modehaus nicht mehr Göbel, sondern ein Oliver Nobel als Geschäftsführer vermerkt. Nobel wiederum ist Jurist und arbeitet für die Großsozietät Görg Partnerschaft von Rechtsanwälten mit Sitz in Köln. Nobel hat sich laut einer Mitteilung am Montag den Geschäftspartnern der TEH brieflich vorgestellt. Er sei ein „krisenerfahrener Restrukturierungsexperte von Görg Partnerschaft von Rechtsanwälten“ und „frisch bestellter, neuer Alleingeschäftsführer der TEH Textilhandel GmbH – Modehaus Aachener“.
Neuer Geschäftsführer will Aachener-Zukunft sichern
Weiter heißt es in dem Schreiben, das Görg kommunizieren ließ: „Der Wechsel der Geschäftsführung wird von Vermietern der Modehäuser unterstützt. Diese haben in ersten Gesprächen bereits ihre Bereitschaft zu weitergehender Unterstützung signalisiert. Als neuer Geschäftsführer werde ich nun unmittelbar Verbindung mit den Lieferanten aufnehmen, um das Sortiment und die Markenvielfalt in den bestehenden und künftigen Filialen weiterhin sicherzustellen.“
Es gehe darum, die „Zukunft der jungen Textilhandelsgruppe“ zu gestalten. Mehr war von der neuen Geschäftsführung einstweilen nicht zu erfahren. Damit ist auch weiterhin unklar, wann Aachener Modehaus am Wiesdorfer Platz sein Kaufhaus eröffnet. Zwar sind im Lager des Gebäudes dem Vernehmen nach mittlerweile viele Waren angekommen. Ein Blick durchs Schaufenster der ehemaligen Kaufhoffiliale in der Fußgängerzone zeigt allerdings ein im Wesentlichen weiterhin unrenoviertes Erdgeschoss.
Von dem untergetauchten Modemanager Göbel gibt es auch weiterhin keine Spur. Das teilte das Amtsgericht Hagen auf Anfrage mit. Das Gericht hatte am Donnerstag, 2. November, einen Haftbefehl für ihn ausgestellt, nachdem der 60-Jährige nicht zu einem Prozesstermin am Gericht erschienen war. In dem Verfahren geht es um falsche eidesstattliche Versicherungen in zwei Fällen. Das Gericht ging von Fluchtgefahr aus. Diese Einschätzung hat sich mittlerweile bestätigt.