Ferienfreizeit auf NaturgutUkrainische Kinder erleben eine Woche Neues in Leverkusen
Eine Woche Spaß haben und dem Alltag ein bisschen entfliehen – das sollte die Ferienwoche für ukrainische Kinder auf dem Naturgut Ophoven bewirken. Dort konnten 25 Kinder zwischen sechs und 14 Jahren basteln, spielen und die Natur kennenlernen, während ihre Eltern entlastet wurden.
Ihr Alltag hat sich in den letzten Monaten stark verändert. Sie sind aus der Ukraine geflohen, teilweise musste der Vater zurückgelassen werden. In Leverkusen sind sie angekommen. Die Stadt versuche viel, um sie zu unterstützen, aber es sei trotzdem anders, berichtet die elfjährige Liza. Mit ihrer Schwester Maria hat sie an der Ferienwoche teilgenommen.
Während Maria es gut in Leverkusen gefällt, muss Liza sich erst daran gewöhnen, dass alles anders ist. Andere Regeln, andere Kinder, andere Orte. Doch die Woche auf dem Naturgut hat beiden Spaß gemacht. Gerade das Schnecken sammeln, fand Liza interessant, sagt sie mit einem Grinsen auf Russisch.
Dolmetscher verständigte zwischen Kindern und Pädagogen
Vladimir Tarasov übersetzt, er hatte sich bei der Stadt als ehrenamtlicher Dolmetscher gemeldet. Diese Verständigung habe die Freizeit schwieriger als andere gemacht, sagt Mitarbeiterin Rafaela Nießen: „Man kann selten nur mit dem Kind sprechen. Es geht immer alles über eine Zwischenperson.“ Trotzdem habe es gut geklappt und man habe gegenseitig ein paar Wörter beigebracht. „Schnecke können sie jetzt, glaube ich, alle sagen“, sagt Nießen lachen.
Auch unterschiedliche Charaktere konnten trotzdem gesehen werden. So sei beispielsweise der siebenjährige Denis sehr aufmerksam gewesen. Er war immer als Erster da, habe sich mit seiner Mutter und Schwester gut in Leverkusen eingelebt und fühle sich wohl.
Kinder fühlen sich wohl in Leverkusen
So geht es auch der elfjährigen Milana. „Hier ist es besser als in der Ukraine“, sagt sie. Sie sei im Frühling mit ihrem Bruder und ihrer Mutter nach Leverkusen gekommen, erzählt sie. Auf ihrer neuen Schule habe sie bereits Freunde gefunden. So auch Mark, der im August in Deutschland angekommen sei und mit einem Lächeln von seinem neuen Freund David spricht.
Trotzdem sei die Ukraine und die momentane Situation immer präsent im Alltag, meint Britta Demmer vom Naturgut. Deshalb sei es so wichtig, ihnen eine Insel zu schaffen, auf der sie was anderes erleben können. Während der Woche haben sie kleine Häuser gebaut, Schnecken untersucht, Geocaching gemacht, gebastelt und sind ins Museum gegangen. „Die Kinder hatten relativ unbelastet Spaß“, findet Nießen.
Ukrainische Ferienwoche dank Sponsoren kostenfrei
Die Ferienwoche war möglich dank Spenden vom Lions Club Leverkusen Rhein-Wupper sowie dem Abiturjahrgang 1985 des ehemaligen Carl-Duisberg Gymnasiums. Der Jahrgang trifft sich alle fünf Jahre und sammelt dafür Geld. Nachdem das Treffen 2020 erst gar nicht stattfinden konnte und dieses Jahr kleiner nachgeholt wurde, hatten sie Geld übrig. Das wollten sie nutzen, um eine gute Sache zu unterstützen.
Wenn die Finanzierung gesichert werden kann, wolle das Naturgut auch weitere Ferienfreizeiten anbieten, heißt es.