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Flugplatz KurtekottenNachbau von erstem Ganzmetall-Flugzeug der Welt startet in Leverkusen

Lesezeit 3 Minuten
Den Komfort der Kabine gibt's nur für die Passagiere. Pilot und Copilot sitzen bei der Junkers F13 im Freien.

Den Komfort der Kabine gibt's nur für die Passagiere. Pilot und Copilot sitzen bei der Junkers F13 im Freien.

Wer einmal die Junkers F13 erleben will, sollte das Flugplatzfest Ende August auf dem Kurtekotten nicht verpassen.

Ende August ist wieder Flugplatzfest auf dem Kurtekotten und in diesem Jahr haben die Organisatoren einen ganz besonderen Gast auf dem Flugfeld: Eine fast originalgetreu nachgebaute Junkers F13 wird am 26. und 27. August auf dem Flugplatz zu Rundflügen über Leverkusen starten und landen.

Organisiert und angeboten werden die Rundflüge vom Verein Junkers Luftverkehr. Der Flugplatz Kurtekotten ist dabei einer von nur vier Flugplätzen in Deutschland und der Schweiz, von denen aus die Junkers F13 in diesem Jahr zu Rundflügen startet. Der Vereinsvorsitzende Bernd Huckenbeck sagte dem „Leverkusener Anzeiger“ dazu: „Leverkusen ist einer der schönsten und besten kleinen Flugplätze, wo man mit so einem kleinen Flugzeug fliegen kann. Dort herrscht ein guter Geist und die Leute vom Luftsportclub Bayer sind mit Herzblut dabei.“

Auch Tante Ju startete in Leverkusen

Leverkusen biete darüber hinaus natürlich den Vorteil, dass der Flugplatz anders als viele andere Flugfelder in Deutschland, die irgendwo auf dem Land sind, benachbart zu Köln mitten im Ballungsgebiet liegt. Außerdem kennt man sich von früher. Huckenbeck hat vor einem Jahrzehnt bereits die „Tante Ju“, das Passagierflugzeug Junkers Ju 52, aus den 30er-Jahren, zum Flugplatzfest auf den Kurtekotten gebracht.

Eine Junkers F13 beim Start

Eine Junkers F13 beim Start

Die Junkers F13, die Ende August in Leverkusen landet, ist einer von nur wenigen Nachbauten der historischen Maschine. Originale aus den 1920er-Jahren existieren zwar noch einige, aber sie stehen sämtlich in Museen und sind nicht flugfähig. Außerdem musste das Flugzeug mit seiner markanten gerillten Außenhaut aus Duraluminium-Wellblech in entscheidenden Punkten verändert und modernisiert werden, um überhaupt eine Fluggenehmigung der Behörden zu bekommen, wie Huckenbeck erläuterte.

„Anfangs gab es im Cockpit der F13 überhaupt keine Instrumente, später dann eben die damals dem technischen Standard entsprechenden. Heute brauchen Sie ein Funkgerät, einen Höhenmesser und viele andere Instrumente bis hin zu elektronischen Überwachung der Funktionen des Motors.“ Hinzu komme, dass die historische Junkers F13 gar kein Heckrad, sondern einen Metallsporn am Heck gehabt habe. Der bremste das Flugzeug nach der Landung ein, indem er wie eine Egge in den unbefestigten Boden der Flugfelder griff. Die originalgetreuen Nachbauten hingegen besitzen sämtlich ein Rad am Heck.

Junkers F13 startet zu Rundflügen über Leverkusen

All diese Details können Besucherinnen und Besucher des Flugplatzfestes Ende August auf dem Kurtekotten bestaunen. Wer mag, kann sogar als Passagier zu Rundflügen über Leverkusen und die Region als Passagier an Bord kommen. Für das nicht ganz billige Vergnügen – ein Rundflugticket gibt es für 400 Euro – ist allerdings baldige Anmeldung nötig. Und eine Mitgliedschaft im Verein Junkers Luftverkehr von mindestens 30 Tagen vor dem Abflug ab Kurtekotten. Die Mitgliedschaft sei aus rechtlichen Gründen unabdingbar, erläuterte Huckenbeck. Informationen zur Buchung für Fans von historischen Flugzeugen gibt es auf der Webseite des Vereins Junkers Luftverkehr.

Das einmotorige Flugzeug ist nicht nur das weltweit erste Flugzeug, das komplett aus Metall gebaut wurde. Als es nach seinem Erstflug in Dessau am 25. Juni 1919 in Dessau in den regulären Dienst von Fluggesellschaften übernommen wurde, bot es für die damals vier Passagiere auch erstmals eine geschlossene und beheizte Passagierkabine.

Der Copilot am Steuerknüppel im offenen Cockpit der Junkers F13

Der Copilot am Steuerknüppel im offenen Cockpit der Junkers F13

Auch von Köln aus startete die Junkers F13. Natürlich vom Flugplatz Butzweilerhof, aber sogar auch vom Rhein in der Kölner Innenstadt aus. In Höhe der romanischen Kirche Sankt Kunibert nur wenige Schritte vom Hauptbahnhof entfernt, befand sich 1927 ein Wasseranlegeplatz für das Propellerflugzeug, dessen Räder für Start und Landung auf dem Wasser auch gegen ein Schwimmergestell ausgetauscht werden konnten. Das Flugzeug war so erfolgreich, dass es in verschiedenen Varianten 1925 40 Prozent des weltweiten Flugverkehrsnetzes beherrschte.

In dem Nachbau, der auf den Kurtekotten kommt, ist die Zahl der Passagierplätze für den größeren Komfort aber auf zwei reduziert. Während des Fluges können Passagiere durch ein Fenster dem Piloten über die Schulter schauen. Und natürlich die Aussicht genießen.

https://www.junkers-luftverkehr.com/