Die Schwimmbäder haben noch bis Ende Mai zu. Aber es gibt ja natürliche Gewässer.
Endlich FrühsommerVatertag ist Badetag an Leverkusens Seen
Ein strahlend blauer Himmel und angenehme 20 Grad begrüßen die ersten Wasserratten, die sich am Vatertag an den Hitdorfer See oder den großen Silbersee wagen. Die Freibäder haben noch geschlossen, und anderswo in der Stadt ist das Baden aus diversen Gründen nicht gestattet. Also locken diese beiden idyllischen Seen Badefreunde aus der Umgebung an.
Am Hitdorfer See bereiten Alina und Denis Harpain ihre Stand-Up Paddle Boards vor. „Wir sind letztes Jahr auf den Trend aufgesprungen, nachdem es die beim Aldi gab“, erzählen die Geschwister, während sie die Boards aufblasen. Mit einem Hauch von Grillfleischduft in der Luft genießen sie den Feiertag am See. „Unser Tipp für diejenigen, die das Hobby auch mal ausprobieren wollen, wäre es, sich kleine und leichte Boards zu kaufen.“
Leverkusener Badestellen: Noch ist das Wasser kalt
Und während sie überlegen, mal einen Stand-Up Paddle Kurs zu besuchen, sind sie damit nicht alleine am See: Stand-Up Paddling erfreut sich immer größerer Beliebtheit, wie auch Claudia Huhn aus Solingen bestätigt. „Heute bleibe ich noch sitzen auf dem Board, das Wasser ist zu kalt, um hereinzufallen“, sagt sie lachend und lässt sich – in der Mitte des Sees – auf dem Board liegend, die Sonne auf den Rücken scheinen. „Ich mag es einfach gerne hier“, sagt sie und fügt hinzu, dass das Wasser zwar schön sauber sei, aber im Moment recht viele Pollen im See treiben.
Eine „engagierte“ Schwimmerin im Großen Silbersee
Schon von weitem hört man am Großen Silbersee Karin Wrona lachen – ihre Blütezeit ist mit der Badeseesaison angebrochen, denn im Sommer komme sie jeden Tag aus Bergisch Gladbach, um hier mit ihrer „Schwimm-Clique“ zu baden, wie die Rentnerin erklärt: „Zuerst mal: Ja, das Wasser ist kalt, aber das hält einen frisch, wie ein Kühlschrank!“ Wrona sei sehr naturverbunden, das müsse man auch sein, wenn man im See schwimmen möchte. „Schwimmen muss man, wenn die Sonne da ist, sonst kühlt man auch in der Bewegung sehr aus.“ Ihr Tipp ist es, wenig zum See mitzubringen, dann schwimme es sich unbeschwerter, wenn man auf nichts aufpassen muss.
Ihre Freunde, die sie begleiten, bezeichnen sie als „engagierte Schwimmerin“. Sie quakt beim Schwimmen eine Entenfamilie an: „Das ist ein Paradies hier.“ Sie erklärt: „Nach dem Schwimmen bin ich immer total belebt und albern, das hält einfach gesund.“
Doch nicht jeder ist so naturverbunden wie Wrona oder Huhn. Monika Novoselska und Anastasia Kocev genießen die Atmosphäre lieber aus sicherer Entfernung mit einem kühlen Biermischgetränk auf ihrer Picknickdecke. Am Großen Silbersee gibt es keinerlei Badeaufsicht, während am Hitdorfer See zeitweise eine DLRG-Station besetzt ist – in der Regel an den Wochenenden von 10 bis 18 Uhr. Auf ihrem Instagram-Kanal informiert die DLRG Leverkusen über die aktuellen Einsatzzeiten. Der elfjährige Fion schwärmt: „Ich hab schon den Rettungsschwimmer gemacht. Trotzdem schwimme ich nicht zu weit auf den See hinaus.“ Und Claudia Huhn ergänzt: „Schön ist auch, dass der Hitdorfer See so übersichtlich ist, dann hat man die Kinder immer im Blick.“
Arturo (9) und Moritz (10) cremten sich nach ihrem Abenteuer im Wasser widerwillig mit Sonnencreme ein. „Da war was an meinem Fuß, ein Fisch!“, berichtet Moritz aufgedreht. Für den ersten Tag der Badesaison haben die beiden somit erst einmal genug erlebt und sich ein großes Stück Wassermelone verdient.
Die städtischen Freibäder Wiembachtal und Calevornia sollen am 30. Mai eröffnet werden. In den vergangenen Jahren gab es Einschränkungen bei den Öffnungszeiten oder sogar temporäre Schließungen aufgrund von Personalmangel. Die Stadt will zu einem späteren Zeitpunkt über die Öffnungszeiten dieser Saison informieren. Alternativ steht das neu eröffnete Leichlinger Bad für Schwimmbegeisterte zur Verfügung.
Der Hitdorfer See und der Große Silbersee sind ab sofort offiziell auf eigene Gefahr zum Baden freigegeben. Der medizinische Dienst der Stadt hat aus beiden Seen Wasserproben entnommen und untersucht. Die Befunde waren alle unauffällig. Entsprechend den Vorgaben der EU-Badegewässerrichtlinie wird das Wasser bis Ende August in 14-tägigen Abständen überprüft. Im Vordergrund steht die Untersuchung auf bakterielle Belastungen anhand der Bestimmung von Fäkal-Indikatoren, also Bakterien, die anzeigen, ob das Badewasser von Mensch oder Tier verunreinigt wurde. Enterobakterien wie E.coli oder Enterokokken sind solche Indikatoren. Auch das Risiko einer Blaualgenblüte wird mit den Proben abgeschätzt. Sollten sich im Laufe der Saison gesundheitsgefährdende Proben ergeben, kann der medizinische Dienst ein Badeverbot verhängen.