Grün in Leverkusen1000 neue Bäume werden verbindlich
Leverkusen – Nicht zum ersten Mal brachte die Bürgerliste einen Antrag in den Rat ein , zusätzlich zu den vorgeschriebenen Nachpflanzungen für gefällte Bäume jährlich 1000 neue zu pflanzen. Oder mindestens große Sträucher. Einen ähnlichen Antrag vor zwei Jahren verabschiedete man nach sehr langer Diskussion als „symbolischen Aufruf“. Er blieb also weitgehend ohne Effekt.
Das Stadtklima zu verbessern und CO2 durch Holzwachstum für einige Zeit zu binden, sei eine wichtige Aufgabe, 1000 Bäume im Jahr seien ambitioniert, kommentierte Erhard Schoofs den neuerlichen Antrag. Aber man müsse anfangen, etwas fürs Klima zu tun, so der Fraktionschef der Bürgerliste. Und was die Folgekosten angehe: Je nach Standort müssten Bäume nicht unbedingt gepflegt und regelmäßig kontrolliert werden.
Verwaltung sträubt sich
Dennoch: Ein hoch gestecktes Ziel. Als zu hoch bewerteten Grünflächenamt und Umweltamt die Zielvorgabe wiederum. Mit der Pflanzung sei es nicht getan. Pflege und Bewässerung nähmen den größten Raum ein, schreibt die Verwaltung, die ihre Argumente gegen Bäume vorbrachte: Ein geschlossenes Baumkronendach könne in Straßenschluchten zu einer Anreicherung von Luftschadstoffen führen und eine zu dichte Anpflanzung sollte vermieden werden, sie behindere Kaltluftabflüsse. Das sei nicht überzeugend, urteilte die Klimaliste.
Den gesamten Stadtrat überzeugten die abwehrenden Argumente der Verwaltung nicht mehr, etwas Seltenes geschah: Mit großer Mehrheit wurde die Idee der Bürgerliste angenommen. Als klare Vorgabe und nicht nur symbolisch. Nur die FDP stimmte dagegen, die AfD enthielt sich. #allarticles
Offenbar traut man der Verwaltung nicht ganz: Die jährliche Pflanzung soll dokumentiert, die Standorte veröffentlicht werden. So soll eine Kontrolle möglich sein, ob die 1000 neuen Pflanzen kommen.