Historische Fotos und DokumenteEin Leben in der Beamtenkolonie von Bayer
Baracke und Villa. Die Bandbreite der Wohnformen war in Leverkusen im Schatten der Firma Bayer breit gefasst. Der Bergische Geschichtsverein, Abteilung Leverkusen-Niederwupper, beleuchtet die Baugeschichte in seinem „Niederwupper Historische Beiträge Band 19“ unter dem Titel „Das Leben in der Beamtenkolonie und Kolonie Eigenheim der Firma Bayer in Leverkusen.“
Die Vorgeschichte des Heftes ist ungewöhnlich. 2017 wurden verstärkt Stadtspaziergänge angeboten. Dabei wurden die Bewohner in den Quartieren angesprochen. Dabei wurde ein Gesprächskreis angeregt und umgesetzt. Mit der evangelischen Kirchengemeinde Wiesdorf in der Christuskirche rief die Abteilung Leverkusen Niederwupper 2017, also ein Jahr vor dem 90-jährigen Bestehen, ein Projekt ins Leben, bei dem Zeitzeugen zum Gespräch gebeten wurden. Auch das Stadtarchiv unter der Leitung von Gabriele John unterstützte.
Probleme wie Wohnungsknappheit
Aufsätze in dem Band behandeln die Entwicklung der jungen Stadt Leverkusen, Wohnungsknappheit nach dem Krieg und das Bevölkerungswachstum. Ein Kapitel widmet sich der Kolonie „Eigenheim“ mit architektonisch interessanten Häusern, den englischen Offiziershäusern aber auch Neubauprojekten. Die Geschichte der Schulen wird behandelt, des Sports in der Stadt und der Geselligkeit in Kasino und Kasinogesellschaft.
Am Statussymbol Auto machen die Autoren den wirtschaftlichen Fortschritt in den 50er-Jahren fest. Die Modelle reichen vom Messerschmitt-Kabinenroller, über den VW-Käfer bis hin zum Mercedes 180 D. Imposant ist die Villenarchitektur in der Beamtenkolonie zwischen 1895 und 1930. Und auch die Werksgeschichte wird mit Illustrationen beleuchtet.
Den Band in einer Auflage zu 700 Stück gibt es zu acht Euro, für Mitglieder des Geschichtsvereins ist er kostenlos.