Die Neuregelung der Abgaben von Tierhaltern soll zum Jahreswechsel in Kraft treten. Für viele Hunderassen sinken die Steuern, für manche wird es jedoch teurer.
Leverkusen senkt HundesteuerNur für manche Rassen wird es teurer

Leverkusens Tierheim-Leiter Gerd Kortschlag mit seinem Hund Gandalf
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Zum 1. Januar 2018 ist die Hundesteuer in Leverkusen das bisher letzte Mal erhöht worden. Nun, fünf Jahre später, sollen die städtischen Gebühren für die Tierhalter in den meisten Fällen wieder deutlich sinken. Der Finanzausschuss hat der von der Stadtverwaltung erarbeiteten Satzung jetzt einmütig zugestimmt.
Für die allermeisten Hundehalter wird dies eine spürbare finanzielle Entlastung mit sich bringen. Denn die Steuer – fortan immer zum 1. Juni eines Jahres fällig – sinkt für den ersten Hund von bisher 156 auf 96 Euro, für einen zweiten Hund von 264 auf 156 Euro. Ab dem dritten Hund wird dann – wie bisher – für jedes weitere Tier ein Steuersatz von 264 Euro fällig.
Der Statistik zufolge gibt es in Leverkusen weniger angemeldete Hunde als in anderen Städten des Landes. Allerdings wird auch vermutet, dass viele Tiere bewusst nicht amtlich angemeldet sind. In anderen Kommunen wurden in der Zeit der Corona-Pandemie gerade viele Neuanmeldungen registriert. Nicht so in Leverkusen. Aufgrund personeller Engpässe in der Stadtverwaltung hat es allerdings nur noch sehr eingeschränkt Kontrollen gegeben. Das soll sich in nächster Zeit ändern.
Ordnungsdienst Leverkusen: Künftig wieder mehr Kontrollen
So soll es künftig wieder mehr stichprobenartige Kontrollen des Steueramtes in Zusammenarbeit mit dem Kommunalen Ordnungsdienst im öffentlichen Raum geben. Außerdem soll es bis Ende 2024 eine Hundebestandsaufnahme geben. Eine 2018 durchgeführte Aktion dieser Art hatte zu zahlreichen Neuanmeldungen von Tieren geführt.
Besondere Beachtung werden künftig Hunde bestimmter Rassen erfahren, die nach dem Landeshundegesetz NRW als aggressiver und weniger beißgehemmt gelten. Das sind die Rassen Pitbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier und Bullterrier und deren Kreuzungen sowie Tiere, die sich bereits im Einzelfall als gefährlich erwiesen haben. Diese Tiere sind vermehrt für Vorfälle mit verletzten Menschen und Tieren verantwortlich und erfordern daher eine Regelung und Überwachung durch die Ordnungsbehörden. Dies soll nun extra kosten: 600 Euro Hundesteuer sind für jedes dieser Tiere fortan fällig.

Der als gefährlicher Kampfhund eingestufte Pitbull Terrier
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Umgekehrt soll es eine Steuererleichterung für Hundehalter geben, die ein Tier aus dem Tierheim Leverkusen übernehmen. Für sie soll eine von zwölf auf 36 Monate ausgedehnte Steuerbefreiung als Anreiz dienen.
Mit den neuen Gebührensätzen liegt Leverkusen im Mittelfeld der Kommunen in NRW. In einigen Nachbarkommunen ist die Hundehaltung deutlich teurer. So kostet der Hund einer als gefährlich eingestuften Rasse in Solingen doppelt so viel Hundesteuer wie hier: 1200 Euro im Jahr.