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Illegaler Lkw-VerkehrMehrstufiges Warn- und Sperrsystem vor Leverkusener A1-Brücke

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Das Verbot für den Schwerlastverkehr wird von vielen Lkw-Fahrern ignoriert.

Köln/Leverkusen – NRW-Verkehrsminister Michael Groschek macht ernst. Damit keine schweren Lastwagen mehr illegal die marode Leverkusener Rheinbrücke nutzen können, wird es auf beiden Seiten ein mehrstufiges Warn- und Sperrsystem geben – auf Kölner Seite vor der Ausfahrt Niehl, auf Leverkusener Seite vor der Abfahrt zur Autobahn 59 im Kreuz Leverkusen-West.

Für vorbereitende Arbeiten zum Einbau des Sperrsystems könnte der Landesbetrieb Straßen NRW bereits das kommende Wochenende nutzen. Die Brücke ist von Donnerstag, 22 Uhr, bis Montag, 5 Uhr, wegen dringender Reparaturarbeiten an den Tragseilen gesperrt. Die Einbauten sollen rund 600 000 Euro kosten. „Wir müssen lediglich ein paar Formalitäten abklären, was mögliche Ausschreibungsverfahren betrifft“, sagte ein Sprecher des Verkehrsministeriums dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Das Sperrsystem soll möglichst schnell errichtet werden.“

Vorbild Schiersteiner Brücke

Als Vorbild dient die Schiersteiner Brücke, die Wiesbaden und Mainz über den Rhein verbindet und von Februar bis Dezember 2015 für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen gesperrt war. Dort wurden die Fahrspuren durch den Einbau von Betonschwellen auf 2,40 Meter verengt und alle Fahrzeuge, die auf die Brücke zufuhren, automatisch auf das zulässige Maximalgewicht sowie Höhe und Breite. Sobald ein Schwerlaster an der Kontrolle vorbeifuhr, gingen automatisch Warnleuchten an.

Trotz des Fahrverbots und ausführlicher Beschilderung sind allein im ersten Halbjahr 2016 nur in Fahrtrichtung Dortmund mehr als 8500 Fahrzeuge mit einem Gewicht über 3,5 Tonnen über die Brücke gefahren. In Fahrtrichtung Koblenz liegen die Verstöße in vergleichbarer Größenordnung.

Negative Folgen für Köln und Leverkusen

Für die Städte Köln und Leverkusen, die neben den Temposündern auch die Gewichtsverstöße ahnden, dürfte der Einbau des Sperrsystems aus finanzieller Sicht negative Folgen haben. Die Stadt Köln kassierte im ersten Halbjahr 2016 rund 1,85 Millionen Euro an Verwarn- und Bußgeldern, Leverkusen rund zwei Millionen. Im Vergleich zu den Schäden, die vor allem durch den Schwerlastverkehr auf der Brücke entstehen, ist das eine vergleichsweise geringe Summe. Der Landesbetrieb Straßen NRW beziffert die Kosten für die Dauer-Reparaturen, die Ende November 2012 begannen, einschließlich aller Nebenkosten auf 13 Millionen Euro. Die Brücke wird seither ständig beobachtet und ausgebessert. Dieser Zustand wird anhalten, bis der erste Teil des Neubaus steht. Das wird frühestens im Jahr 2020 sein.

Die Verkehrsleitzentrale in Leverkusen wagt keine Prognose über die möglichen Staus, die ab Freitag wegen der Brückensperrung im Großraum Köln und Leverkusen entstehen könnten. Vor allem am Freitag dürfte es eng werden, weil da noch viel Lkw unterwegs sind. Als Ausweichrouten stehen die Fleher Brücke in Düsseldorf, erreichbar über die A 46 und die A 57 und die Rodenkirchener Brücke (A 4) zur Verfügung.

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