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Forum-Konzert„Drum Twins“ entfalten in Leverkusen ein schlagfertiges Perkussionsspektakel

Lesezeit 2 Minuten
Zwei Percussionisten musizieren auf einer Bühne mit Schlaginstrumenten.

Aron Leijendeckers und Dan Townsend, die „Drum Twins“, entfachen mit ihrer atemberaubenden Präzision und Spielfreude auch am Cachon ein rhythmisches Feuerwerk im großen Saal des Forums.

Wenn Schlaginstrumente sprechen könnten, würden sie klingen wie die Drum Twins am Freitagabend im großen Saal des Forums.

Ein sachter Lichtwechsel, ein verstohlener Blick ins Publikum – und dann der erste Schlag aufs klassische Schlagzeug. Dumpf, bestimmt, voller Versprechen. Ein Echo rollt durch den großen Saal, der Klang dehnt sich aus, wird mit der nächsten Bewegung zu einem treibenden Puls. Auf der Bühne: Aron Leijendeckers und Dan Townsend, die „Drum Twins“, zwei Virtuosen der Percussion, zwei Zauberer des Takts. Mit „No Rhythm. No Music.“ verwandeln sie das Forum in ein einziges, schlagendes Herz. Was diese beiden tun, ist, die Basis von Musik definieren. Es ist ein Dialog ohne Worte, ein Gespräch aus Schlägen und Resonanzen.

Drum Twins im Forum: Wenn Instrumente Geschichten erzählen

Die Drum Twins spielen nicht nur – sie entfachen ein Beben. Marimba, Cajon und Vibraphon erklingen mit schimmernder Wärme, aufeinanderprallende Snare-Drums treiben sich gegenseitig in ekstatische Höhen, während Pauken und Bass-Drum donnernd Kontraste setzen. Townsend und Leijendeckers beherrschen ihre Instrumente nicht nur – sie bewohnen sie, verschmelzen mit ihnen, formen mit bloßen Händen und Schlägeln Klanglandschaften, in denen das Publikum zu wandern beginnt.

Zwei Männer spielen Vibraphon und Marimbaphon

Aron Leijendeckers und Dan Townsend, die „Drum Twins“, während des Konzerts im Forum am Vibraphon und Marimbaphon.

Es bleibt nicht beim bloßen Zuhören. Townsend springt auf verschiedene Stellen auf der Bühne – und der Saal folgt mit verschiedenen Gesangshöhen. Erst vorsichtig. Klatschen, schnipsen, stampfen – das Publikum wird zum Resonanzkörper. Sie spielen mit Erwartungshaltungen, verschieben Akzente, lassen Pausen zum entscheidenden Element werden. Später gibt es ein Song Quiz. Prompt ist ein Zuschauer auf der Bühne und musiziert mit den beiden.

Eine rhythmische Weltreise in Leverkusen

Und wenn das Tempo auf 128 Beats pro Minute steigt, wenn sich das Schlagwerk verdichtet und ein Sturm aus Wirbeln und Polyrhythmen die Luft zum Vibrieren bringt. Doch es geht nicht nur um Virtuosität. Die Drum Twins nehmen ihr Publikum mit auf eine klangliche Expedition. Argentinische Rhythmen erzählen von leidenschaftlichem Tanz und melancholischer Sehnsucht, arabische Melodien schweben mit ornamentalen Verzierungen durch die Luft wie flirrende Hitze, während irische Klänge mit treibenden, wirbelnden Schlägen das Feuer des Feierns entfachen.

Jeder Klang trägt ein Stück Kultur in sich, jede Sequenz öffnet ein neues Fenster in eine fernere Klangwelt. „No Rhythm. No Music.“ ist keine Schlagzeugshow – es ist eine Demonstration der Kraft des Rhythmus, ein Erlebnis, das man mehr fühlt als hört und mitgestalten kann. Es zeigt, dass Musik aus weit mehr besteht als Melodie und Harmonie: Es ist der Beweis, dass Klang in seiner reinsten Form direkt in die Seele trifft.