Sollte „Ungläubigen“ tötenIS-Rückkehrer aus Leverkusen zu vier Jahren Haft verurteilt
Leverkusen – Ein 18-jähriger Syrer ist als Werber und Unterstützer der Terrormiliz IS vom Oberlandesgericht Düsseldorf zu vier Jahren Jugendhaft verurteilt worden. Der Angeklagte gestand nach Gerichtsangaben im Prozess, als 16-jähriger Jugendlicher mehrfach über Messenger-Dienste für den Beitritt zum Islamischen Staat (IS), zum bewaffneten Heiligen Krieg und in einem Fall zum Mord aufgerufen zu haben.
Der Angeklagte habe so seine Verlobte in Marokko und einen Landsmann dazu gebracht, einen Treueeid auf den inzwischen getöteten IS-Chef Abu Bakr al-Bagdadi abzulegen. Der angeworbene Syrer habe in der Folge als Vertrauensbeweis in Syrien einen Ungläubigen töten wollen. Die Tat sei in letzter Minute vereitelt worden.
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Außerdem gab der 18-Jährige zu, propagandistische Gewaltvideos verbreitet und mehrfach Anleitungen zur Begehung von Anschlägen heruntergeladen zu haben. Der Jugendliche wurde im März 2019 in Leverkusen verhaftet.
Das Gericht hielt dem 18-Jährigen zu Gute, dass er im Alter von elf Jahren in Syrien an Demonstrationen teilgenommen hatte, die von der Staatsmacht brutal niedergeknüppelt worden waren.
Das, so Richter Frank Schreiber, habe den Angeklagten stark traumatisiert und „bei ihm zu einem unversöhnlichen Hass auf die Schergen des Assad-Regimes geführt“. Der Prozess fand aus Jugendschutzgründen unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. (dpa)