Junge PolitikerMax Haacke engagiert sich in der Leverkusener SPD für Manfort
Leverkusen – Die politische Arbeit, das Antragstellen, die „Basics“, wie Max Haacke es formuliert, waren ihm nicht ganz fremd. Seit 2017 ist der 21-Jährige Beisitzer im Vorstand der SPD Leverkusen und ist auch seit dieser Zeit im Kinder- und Jugendausschuss aktiv. Seit einem Jahr sitzt der Manforter nun in der Bezirksvertretung I.
Die Anträge zu schreiben, ist meist Teamwork, erzählt er. Manche gingen schnell und seien in zehn Minuten runtergeschrieben, andere wiederum bräuchten mehrere Wochen, da man sich in Details einlesen müsse, erklärt Haacke. Er ist einer von vier Leuten in der Fraktion für die Bezirksvertretung.
Das könnte Sie auch interessieren:
Gefühlt werden die Sitzungen immer länger, mit manchmal 100 Punkten sei die Tagesordnungsordnungen „sehr dicht“, so empfindet es Max Haacke. Marathonsitzungen wie früher gebe es aber „nicht mehr“ und er meint auch, dass sich die Stimmung und das Verständnis in dem Gremium, das für Wiesdorf, Manfort, Rheindorf und Hitdorf zuständig ist, gebessert hätten. Dennoch: „Erhard Schoofs und Rüdiger Scholz diskutieren Dinge tot, sie haben mehr Redezeit als alle anderen zusammen“, kritisiert Haacke. Mehr jüngere Mitglieder sei eine gute Idee, weil jüngere Leute „nicht die jahrelangen Fehden“ hätten. Der 21-Jährige ist seit 2016 in der SPD. Er habe sogar schon mit 14 überlegt, in die Partei einzutreten, erzählt er, doch die Große Koalition habe ihn abgeschreckt. Da er aber ein „Fan“ von Hannelore Kraft gewesen sei, sei er Ende 2016 eingetreten, „direkt in den Wahlkampf“.
Eltern auch in der SPD
Dass der Manforter die Genossinnen und Genossen als politische Heimat gewählt hat, ist nicht verwunderlich: Sein Großvater sei im Ruhrgebiet Ratsherr gewesen, auch die Eltern seien in der SPD, erzählt der 21-Jährige. „Ich bin jemand, dem das Soziale am Herzen liegt, der aber nicht nach links abdriftet“, beschreibt er. Schließlich wisse er, dass man die Dinge auch bezahlen müsse.
Bei der Arbeit in der Bezirksvertretung I, die er „Nachbarschaftsparlament“ nennt, schätzt er, dass man am ehesten sieht, was man bewirken kann. In der nächsten Sitzung will er einen Antrag einbringen, damit am Konrad-Adenauer-Platz wieder Bänke aufgestellt werden sollen, wie früher. Der Kirmesplatz gegenüber der Johanneskirche soll nicht mehr als Parkplatz genutzt werden, sondern mehr „Aufenthaltsqualität“ erhalten, Max Haacke kann sich hier einen Wasserspielplatz oder einen Park vorstellen. Noch warte man auf einen Ortstermin mit der Stadtverwaltung. „Man kann unkomplizierter Sachen erreichen“, das unterscheide die Bezirksvertretung vom Stadtrat.
Ob ihm Sachen schwer gefallen seien? „Bebauungspläne sind relativ anspruchsvoll zu lesen“, schmunzelt Haacke. Oder die Parkraumsatzung. Gut, dass es Experten in der Fraktion gebe, „man darf sich auch nicht scheuen, Ältere zu fragen“.
Im September wird er seine Ausbildung als Regierungssekretärsanwärter beim Landesamt für Besoldung und Versorgung in Düsseldorf antreten. Dann muss er schauen, wie viel Zeit er für die politische Arbeit, die ihn teilweise bis zu 30 Stunden in der Woche bindet, noch hat. „Es ist nach wie vor ein Ehrenamt“, betont Max Haacke. In Manfort will er wohnen bleiben: „Es hat verdammt schöne Ecken“. Hier wisse man aber, wie die Realität ist, betont er, anders als in der behüteten Waldsiedlung. „Man weiß, wo man anpacken muss.“