Ein Imagefilm des Jungen Theaters Leverkusen feierte in Opladen Premiere und begeisterte die Zuschauerinnen und Zuschauer.
Junges Theater LeverkusenEine Filmpremiere mit tollem Schauspiel auf der Bühne
Von Jessy Schmidt
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Das aktuelle Ensemble des Jungen Theaters bestritt das Programm zur Premiere des Imagefilms.
Copyright: Dominik Scholz
„Das Junge Theater Leverkusen ist für uns ein Leuchtturm in der freien Kulturszene der Stadt. Keine Institution aus der freien Kulturszene hat solche eine überregionale Außenwirkung“ – starke Worte waren es, mit denen Hendrik Neubauer, der Redaktionsleiter des Stadtmarketing-Teams „Lust auf Leverkusen“, die Filmpremiere jenes Imagefilms eröffnet, der einen Blick ins Innere, auf die Arbeit und die Wirkung des Jungen Theaters wirft und der von eben diesem Stadtmarketing angeregt und in Auftrag gegeben worden war.
Knapp vier Wochen dauerte die Produktion des Streifens. Am Tag der ersten öffentlichen Aufführung im Flachbunker an der Opladener Karlstraße als Heimat des Theaters wurden Häppchen und Popcorn gereicht. Oliver Krezdorn führte durch das Programm und bewies dabei sein komödiantisches Talent. Exakt drei Minuten und 19 Sekunden Laufzeit hat der Film. Und ab sofort ist dieser auch auf der Internet-Videoplattform You Tube zu sehen.
Gezeigt werden Szenen aus dem Probenalltag der Schauspieltruppe, die sich mit kurzen Interviews abwechselten. Insgesamt präsentierte der Film jene lockere aber stets zielgerichtete Atmosphäre, die den Ensemblemitgliedern des Jungen Theaters das Rüstzeug vermittelt, da sie benötigen, um den Beruf des Schauspielers oder der Schauspielerin ergreifen zu können.
Schauspielende aus Leverkusen erobern die Theaterschulen Europas
„Junge Leute lassen sich hier ausbilden, um dann an die Schauspielschulen im deutschsprachigen Raum zu gehen“, erklärte Neubauer. Bislang sind es bereits 103 Nachwuchsdarstellende, die sich ihren Platz an Einrichtungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz erkämpft haben“, bestätigt Petra Clemens, die künstlerische Leiterin des Theaters. Man kann sagen: So wird Leverkusen zum Sprungbrett auf jene Bretter, die die Welt bedeuten. Und welche Talente sich in dem kleinen Theater aktuell tummeln, bewies das Ensemble sogleich im Anschluss an die Filmvorführung.
Starke Darstellung der Monologe
Nach der letzten Szene ging es nämlich nahtlos über in ein Programm aus Theater-Monologen. Die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler des derzeitigen Ensembles standen dabei jeweils solo auf der Bühne und fesselten das Publikum mit lustigen wie ernsten Darbietungen, die zum Nachdenken anregten.
Oliver Krezdorn leitete die Premiere des Imagefilms im und übers Junge Theater ein.
Copyright: Dominik Scholz
Die behandelten Themen erstreckten sich dabei von der überdrehten Liebe über die Situation junger Erwachsener, die an den Ansprüchen der Eltern verzweifeln und eigentlich nur sie selbst sein möchten, bis hin zur untreuen Freundin, die ihren Freund nach Strich und Faden ausnimmt und immer wieder Besserung gelobt, und Aspekten des Feminismus. Sprich: Einmal mehr wurde die ganze Bandbreite dessen sichtbar, was die Darstellenden des Jungen Theaters seit nunmehr 26 Jahren auf die Bühne zu bringen und zu zeigen vermögen.
Nominierung für Amateurtheaterpreis
Eine weitere Ehre steht dem Theater zudem möglicherweise noch bevor: Das aktuelle Solostück „Lauwarm“, das von Sergej Gößner erdacht und inszeniert wurde und von Lenny Blumberg gespielt wird, ist für den Preis des Amateurtheaterfestivals (20. bis 23. Juni) in Iserlohn nominiert.
Gößner erzählt in seinem Stück davon, wie es ist, nicht zum bei der Geburt zunächst vorgegebenen Geschlecht zu passen. Wie es ist, wenn man als Mensch unsicher ist und sich womöglich weder männlich noch weiblich fühlt, die Gesellschaft einen aber in Schubladen stecken will.
Kostprobe eines emotionalen Stückes
Blumberg gab nach den Monologen jedenfalls eine Kostprobe dieses emotionalen Stückes. Durch sein intensives, emotionales Spiel stellte er sofort eine Verbindung zum Publikum her, das er stellenweise sogar in das Stück einbezog. Lediglich mit einer großen Holzkiste neben sich stand er auf der Bühne und zauberte aus eben dieser Kiste die Requisiten eines Lebens zutage, das nicht zu den Klischees der Gesellschaft passt und diesen ein Schnippchen schlägt.
Wer sich für ein Vorsprechen beim Theater interessiert, sollte eine E-Mail an das Junge Theater schicken. Interessierte werden dann auf die Warteliste für das Vorsprechen im Sommer gesetzt.