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Kein ZugverkehrReisende am Bahnhof Leverkusen-Mitte kalt erwischt

Lesezeit 3 Minuten
Infotafel der Bahn am Bahnhof Leverkusen-Mitte.

„Kein Zugverkehr“ am Bahnhof Leverkusen-Mitte: Von diesem Umstand wurden am Wochenende Reisende unvorbereitet erwischt.

Viele Reisende wurden am Samstag am Bahnhof Leverkusen-Mitte von dem ausfallenden Zugverkehr überrascht. Ratlosigkeit machte sich breit.

Moritz König blickt enttäuscht auf ein Schild am Bahnhof Leverkusen-Mitte. Er liest die fettgedruckten Buchstaben: „Kein Zugverkehr“. Ratlos steht er nun da. „Ich wollte meine Mutter in Düsseldorf im Krankenhaus besuchen“, berichtet er. Auf den Schienenersatzverkehr kann er an diesem Tag verzichten: „Die Besuchszeiten packe ich heute nicht mehr.“

Das ist kein Einzelfall am Samstag. Seit Freitag 21 Uhr fährt keine Bahn mehr das Zentrum der Stadt an, für ganze sechs Wochen. Grund dafür sind Bauarbeiten für den Ausbau der Trasse des Rhein-Ruhr-Expresses zwischen Leverkusen und Langenfeld. Viele scheint diese Information noch nicht erreicht zu haben. Plakate weisen zwar auf die Arbeiten hin, sie können aber zwischen Baustellenzaun, Bohrgeräuschen und Schildermeer schnell übersehen werden.

Bahnhof Leverkusen-Mitte.

Absperrungen an Gleisen und in Gängen: In Leverkusen-Mitte begann am Samstag der bisherige Höhepunkt der zugfreien Zeit aufgrund der Bauarbeiten.

Spätestens an der Treppe zum Gleis wird klar: Hier geht es nicht weiter. Am Gleis zwei und drei sanieren Bauarbeiter im Moment die Treppe, vor Gleis 5 steht ein Absperrung. Einige Ratlose wenden sich mit ihren Fragen an die Arbeiter. Einer von ihnen berichtet: „Mit Sicherheit haben mich 25 bis 30 Leute gefragt.“ Er führt fort: „Doch ich bin keine Auskunft, wir müssen auch arbeiten.“

Eine Frau läuft eilig die Treppe in Richtung Busbahnhof hoch. Zuvor blickte sie fragend auf die Bauarbeiter. „Ich muss schnell nach Köln. Das keine Züge fahren ist mir neu“, ruft sie mir zu. Für ein Gespräch bleibt keine Zeit. Das erlebe ich mehr als einmal: Hektik.

Erstmal durchatmen in „Mitte“

Nach Köln muss auch Emmanuel Ogbeifan. Weiter geht es für ihn dann nach München. Er erzählt: „Ich bin gestern erst nach Köln gefahren, gegen 16 Uhr hin und etwa gegen 21 Uhr zurück.“ So muss er wohl einer der letzten Bahnen zurück für die nächsten sechs Wochen erwischt haben. Die Überraschung über den ausfallenden Zugverkehr steht ihm ins Gesicht geschrieben. Der Mann ist Pendler, arbeitet in der Eifel. Eine langfristige Lösung hat er heute noch nicht. „Totale Katastrophe“, heißt das für ihn. „Erstmal Cola trinken, eine Zigarette rauchen und beruhigen“, ist sein Plan. Sein weiterer Weg führt ihn wenige Meter weiter zur der Bushaltestelle für den Schienenersatzverkehr.

Ersatzbusse fahren an der Fernbushaltestelle vom Verkehrsunternehmen „Flixbus“. Viele Reisende sitzen dort und warten. Warten auf die Busse, die sie zumindest ein Stück näher an ihr Ziel bringen. Es wird wohl dauern bis es die Nachricht über den ausfallenden Zugverkehr die Mehrzahl der Leverkusener Reisenden erreicht. Ob Pendler oder Urlauber: Viele werden auf den 8. September hin fiebern, wenn endlich wieder über den Bahnhof hallt: „Achtung an Gleis zwei. Einfahrt RE 5 Richtung Koblenz.“