Die Vertreterinnen und Vertreter des evangelischen Kirchenkreises Leverkusen tagten jüngst und sprachen über Zusammenarbeit, Nachhaltigkeit sowie Hilfe in Krisenzeiten.
Energiepauschale fließt in ProjekteKirchenkreis will Leverkusener in Energie-Not unterstützen

Hat viele Krisen vor Augen, die es zu meistern gilt: Bernd-Ekkehard Scholten, Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Leverkusen
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Bernd-Ekkehard Scholten, Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Leverkusen, weiß genau: Vor nicht allzu langer Zeit noch hätte die Agenda einer Kreissynode gänzlich anders ausgesehen. Dann aber rückte das Thema Klimawandel mehr und mehr in den Fokus, kam Corona. Vor allem aber kam ein Krieg vor der europäischen Haustüre und mit ihm kamen all die Konsequenzen, die er nach sich zieht. Und alles ändert sich.
Kooperation der Gemeinden untereinander
Bei der 120. Ordentlichen Synode des Kirchenkreises, über deren Verlauf Scholten nun informierte, hießen die drei großen Punkte der Tagesordnung: „Regionale Kooperationsräume“, „Zukunftssicherung und Nachhaltigkeit“ sowie „Unterstützung für Menschen, die aufgrund der Energiekrise in Not geraten sind“ - oder, ein wenig ketzerisch ausgedrückt, so sicher wie das „Amen“ in der Kirche noch in Not geraten werden.
Kooperationen der Gemeinden untereinander sind vielleicht seit jeher schon wichtig und wünschenswert. Aber natürlich machen sie gerade vor den aktuellen Herausforderungen nicht nur mehr Sinn. Sie werden unerlässlich.
Immobilien fit machen für den Klimaschutz
In Sachen Nachhaltigkeit und Klimaschutz ist es nach Aussage von Scholten wiederum das Ziel aller Kommunen im Kirchenkreis, bis zum Jahre 2025 klimaneutral zu sein. Dazu wurde für die kommenden zwei Jahren eine „strategische Immobilienentwicklung“ in der Region beschlossen.

Die Immobilien des Kirchenkreises, auch Gotteshäuser wie die Christuskirche in Wiesdorf, sollen bezüglich Nachhaltigkeit und Klimaschutz zukunftsfähig gemacht werden.
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Ein Kompetenzzentrum soll die Gremien des Kreises beraten, wie sie ihre Bauten, Kirchen, Gemeindehäuser an die gestiegenen Anforderungen des Klimaschutzes - „Wir sprechen hier natürlich in erster Linie von Photovoltaik-Anlagen“, sagte Scholten - anpassen können. Eine Mammutaufgabe.
Auffangen von Menschen in Not
Und doch wird es auch darüber hinaus nicht weniger unkompliziert, aufwändig und dringlich, wenn es um das Auffangen von in Not geratenen und geratenden Menschen geht. Die Energie- und Preiskrise wird zweifelsohne zuschlagen. „Und wir wollen seitens der Gemeinden Projekte anbieten, um zu helfen.“ Geplant ist es, die an die Gemeinden fließende Energiepauschale in Höhe von 1,75 Euro pro Gemeindeglied auf diese Art zu verwenden. Hinzu kommen weitere diakonische Mittel und der Ertrag aus Kirchenkollekten. Unter dem Namen „#wärmewinter“ wird über solche Aktionen in den sozialen Medien bereits informiert.
Was am Ende klar sei und feststehe: „Die Kirche als Organisation wird gebraucht. Denn sie stärkt als Organisation die Gemeinschaft.“ Und Gemeinschaft ist nicht das Schlechteste, um den Krisen der Gegenwart zu begegnen.