Bei strahlendem Sonnenschein begann am Freitag das Festwochenende der Kolonien II und III, Wiesdorf/Manfort.
Koloniefest in WiesdorfNachbarn feiern ihre Siedlung
Im Eingangsbereich des großen Festzelts im Erholungshauspark werden Wertmarken für Speisen und Getränke verkauft, ansonsten ist es eher leer. Nicht etwa, weil es nur wenige Gäste geben würde. Nein: Man kann sich am Freitagabend bei bestem Wetter sein Bier draußen auf der Wiese schmecken lassen.
Die Sonne strahlt also, ein würdiger Auftakt zum Koloniefest der Bürgervereinigung Kolonie II & III, Wiesdorf und Manfort. Pünktlich um 18 Uhr begrüßt die Vorsitzende Maria Rubeque die Gäste. Viele befreundete Vereine sind geladen, die Freiwillige Feuerwehr etwa, die Schützen.
Kleingartenprämierung folgt alter Tradition
Der erste offizielle Programmpunkt des Eröffnungsabends ist die Prämierung der schönsten Gärten der beiden Kolonie unter denen, die sich diesem kleinen Wettbewerb stellen. Damit folgt der Verein einer Tradition, die bereits mit der Gründung der Kolonien um 1899 begann.
Die Koloniebewohner, die ihre Gärten begutachten ließen, bekamen wertvolle Tipps, wie sie ihr Kleinod in eine gemütliche Wohlfühloase oder auch in einen produktiven Nutzgarten verwandeln können, um sich selbst zu versorgen. Die Gärten in den denkmalgeschützten Kolonien haben sich verändert, das Procedere ist geblieben. Nach einer Begehung entscheidet die Jury.
Programm: Kölsche Musik und etwas für Kinder
In jeder Kolonie werden drei Gärten prämiert und mit einer Urkunde und einem Blumenstrauß belohnt. Allzu viele haben sich dem Wettbewerb anscheinend nicht gestellt. Inge Mölders, die den dritten Platz in ihrer Kolonie eingeheimst hatte, gibt lachend beim Bier zu: Es hätten ja auch nur drei mitgemacht. Interessenten fürs nächste Jahr werden noch gesucht, sie können sich beim Verein melden.
Für die musikalische Unterhaltung sorgt der Wiesdorfer Alleinunterhalter Andreas Konrad, der mit seinem Akkordeon scheinbar unermüdlich beste kölsche Lieder spielt und singt. Am Samstag übernimmt dann „DJ Tom.“
Der Samstag steht ganz im Zeichen der jüngsten Gäste. Eine Hüpfburg, Kinderschminken oder eine Aktion der Jugendfeuerwehr sorgen für Abwechslung. Die Kinder können sich Feuerwehrautos anzuschauen oder mit Wasser zu spielen.
Fest soll die Nachbarschaft stärken
Außerdem sind das Jugend- und Kindertanzcorps der Wiesdorfer Rheinkadetten geladen. „Wir haben in diesem Jahr nicht zu viele Programmpunkte geplant“, erklärt Dana Kuckelsberg, die Kassiererin im Verein, „Wir hatten mal mehr, aber das war dann doch etwas zu viel Karneval.“ Das Hauptanliegen des Festes ist das gemütliche Beisammensein der Nachbarschaft und das gelingt.
Das Fest ist bei den Menschen beliebt
„Auf dem Fest trifft man nette Leute aus der Nachbarschaft, die man teilweise schon länger nicht mehr gesehen hat“, sagt Elke Albanese, die schon seit langem regelmäßig das Fest besucht. „Das Wetter ist meistens toll, das Bier und das Essen schmecken und die Stimmung ist sehr gut“, ergänzt Peter Kranz, der mit am gleichen Tisch sitzt.
„Für das Grillgut sorgt der Verein selbst“, erklärt die Kassiererin weiter. „Wir legen Wert darauf, dass alles aus der nahen Umgebung kommt und dass die Qualität stimmt.“
Verein möchte Koloniedenkmäler erhalten
Der Kuchen wurde gespendet. Das Fest gibt es bereits seit der Gründung des Vereins 1981, und es musste lediglich zweimal ausfallen. Ursprünglich verschrieb sich der Verein der Erhaltung der Koloniehäuser. Das ist zum großen Teil gelungen. Heute liegt der Schwerpunkt in der Nachbarschaftsförderung und der Erhaltung von Koloniedenkmäler – also auch der Brunnen.
Von den vielen Brünnchen ist der Elefantenbrunnen in der Kolonie III ganz erhalten. Für den Rest fehlt das Geld, der Verein bemüht sich um eine Zusammenarbeit mit Firmen und Menschen in Wiesdorf sowie mit der Stadt.
Der Verein kann Nachwuchs gebrauchen
Alles ist etwas schwerer geworden. „Ohne die Hilfe der freiwilligen Feuerwehr, der Schützen und anderer Helfer hätten wir das Fest nicht organisieren können“, bekennt Dana Kuckelsberg. Die stehen zum Beispiel im Bierwagen und am Grill.
Zwar bleiben die Mitgliederzahlen konstant, aber viele Mitglieder sind nicht mehr ganz so fit. Daher hofft der Verein auf neue Mitglieder, die den Verein in eine gemeinsame Zukunft führen können. (mit rar)
Bei Interesse: buergervereinigung@gmail.com