KommentarBäume und Parkplätze haben unterschiedlichen Wert für den Oberbürgermeister
- In Rheindorf werden Bäume für Parkplätze abgeholzt. Vor einiger Zeit hatte OB Richrath sich noch als Klimaretter stilisiert.
- Unsere Autorin kritisiert die inkonsequente Haltung des Leverkusener Oberbürgermeisters.
Leverkusen – Vor sieben Wochen hat Oberbürgermeister Uwe Richrath den Antrag auf Ausrufung eines Klimanotstandes der Leverkusener „Fridays-for-future“-Bewegung entgegengenommen. Auf die Frage, was er sich davon erhoffe, antwortet Richrath spontan: „Dass ich nicht mehr ständig über Parkplätze diskutieren muss.“
Gemeint war das Schloss Morsbroich und die Aussage, dass keine Bäume mehr für Parkplätze geopfert werden sollen.
"Bäume wachsen wieder"
Beim Richtfest der WGL-Bauten klingt der Oberbürgermeister komplett anders. Angesprochen auf die vielen alten Bäume, die zwischen den Bestandshäusern geopfert wurden, um neue Parkplätze zu schaffen, sagt er lapidar: „Auch Bäume wachsen wieder.“ Wichtiger sei es, dringend benötigten Wohnraum zu schaffen und die Mobilität der Bürger sicher zu stellen.
Die Gewichtung irritiert
In beiden Fällen kann man der Argumentation folgen. Dass die Bedeutung von Bäumen im Stadtgebiet aber einmal an erster Stelle steht und einmal an letzter, irritiert. Hier sollte die Stadt und vor allem ihr Erster Bürger geradliniger sein.