Der Langenfelder Bürgermeister Frank Schneider fürchtet um die Qualität und die Menge des Trinkwassers.
Langenfelder BürgermeisterBayer 04 soll in Leverkusen bleiben
1736 Parkplätze unter der Stelze fallen weg, wenn die Autobahn 1 ausgebaut wird. Wann das sein wird, ist noch offen, aber Bayer 04 braucht nach eigener Aussage zwingend Parkplätze in unmittelbarer Nähe zum Stadion. Ohne die, so die Aussage eines Managers, der sich um diese Probleme kümmern soll, gehe die Bundesliga-Lizenz verloren. Vom Bau eines teuren Parkhauses in der Umgebung, wie es schon einmal Anfang der 2000er-Jahre im Gespräch war, ist nach unseren Informationen überhaupt nicht die Rede.
Stattdessen sollen nach dem Willen von Bayer 04 eigene Trainingsplätze zwischen der Dhünn, dem kleinen Haberlandstadion und der Autobahn zu Stadion-Parkplätzen befestigt, versiegelt und umgebaut werden. Zum Trainieren müsste man dann ausweichen: Bayer 04 will am liebsten ein ganz neues Trainingszentrum mit 13 Plätzen in Monheim auf Feldern am Laacher Hof bauen; die gehören der Bayer AG.
Dagegen wehren sich die Langenfelder Stadtwerke, sie fürchten um ihr Trinkwasser, weil die Felder im Wasserschutzgebiet ihres Wasserwerks liegen. Langenfeld wehrt sich mit Kraft, Bürgermeister Frank Schneider lässt sich so zitieren: „Ich bin besorgt bis alarmiert, warum ein von der Bezirksregierung schon einmal abgelehnter Standort am Laacher Hof als Standort in Erwägung gezogen wird. Für mich hat der Trinkwasserschutz allerhöchste Priorität.“ Er schreibt, er lehne den Standort in direkter Nähe zu den Trinkwasserbrunnen kategorisch ab. Darüber hinaus frage er sich, weshalb die Leverkusener Thematik nicht auf Leverkusener Stadtgebiet gelöst werde.
Bisher liefen alle Verhandlungen zwischen Bayer 04 und den Behörden hinter verschlossenen Türen ab, auch eine wie auch immer geartete Information wurde nicht an die Öffentlichkeit gegeben. Einzig durch einen Vortrag des für die Umsiedlung verantwortlichen Managers vor dem Regionalrat sind einige Informationen öffentlich.
Die entfallenden Parkflächen unter der Stelze sind, grob nachgemessen, 19.000 Quadratmeter groß. Die drei Bayer-Trainingsplätze an der Dhünn, sind etwa 22.000 Quadratmeter groß, der Trainingsplatz des SC Leverkusen, den die Stadt Leverkusen als Inhaberin offenbar auch an Bayer 04 abzugeben bereit ist, ist mit über 25.000 Quadratmetern noch größer. Aber Bayer 04 will anscheinend jetzt auch das alte Vorhaben umsetzen und ein großes Medienzentrum am Stadion bauen. Für das Zentrum und für die VIPs und Premiumbesucher, Sicherheits- und Fernsehleute, auch Journalisten, die dort alle zwei Wochen beim Spiel parken dürfen, wäre auf den jetzigen Trainingsplätzen mehr als genug Platz.
Die anderen Fans kommen mit dem Bus, auf Fahrrädern, mit der Bahn, zu Fuß. Autofahrende Fans parken auf den Bayer-Parkplätzen an der B8 in Köln und werden mit Wupsi-Bussen ins Stadion gefahren. Die Stadion-nahen VIP-Plätze zu haben, bezeichnet Bayer 04 als alternativlos, ebenso wie den Bau eines neuen Trainingszentrums.
Welche Standorte wurden zuvor geprüft?
13 Standorte habe man geprüft, heißt es aus Köln. In den Gesprächen zwischen Bayer 04 und Behörden wurde in Leverkusen über Grundstücke in Rheindorf Nord, in Leverkusen Hitdorf Ost und in Hitdorf West nahe der Monheimer Grenze gesprochen. Die Information gab die Bezirksregierung Köln auf Anfrage, aber erst nach Erinnerung an die Auskunftspflicht der Behörde gegenüber der Presse. Auf diesen Grundstücken glaubt Bayer 04, nicht bauen zu können, unter anderem, weil sie anderen Eigentümern, zum Beispiel der Kirche und dem Immobilienunternehmer Paeschke, gehören. Auch das große Gewerbegebiet an der Solinger Straße komme nicht infrage. Grund: Es gibt Hochspannungsleitungen und das Land gehöre nicht Bayer. Das Unternehmen hatte das Areal 2022 an die Stadt verkauft.
Kann die Bayer-04-Jugend nicht in Flittard im Jugendleistungszentrum an der Edith-Weyde-Straße trainieren?
In Flittard, so der Bayer-04-Manager in seinem Vortrag, dürften sich wegen der Störfallbetriebe nur gut 220 Personen aufhalten, das sei zu wenig, weil man Eltern abweisen müsse, die ihren Kindern beim Spielen zusehen wollen; maximal zwei neue Trainingsplätze könne man dort anlegen.