Die Angst vor dem Mega-StauLeverkusen unterschreibt keine Resolution gegen A3-Ausbau
Leverkusen – Es sei ihm immer wichtig gewesen, „dass wir uns bei diesem Projekt keinen Nachteil einholen“: Das waren Oberbürgermeister Uwe Richraths Worte in der jüngsten Ratssitzung, als es um den Ausbau der A 3 zwischen Leverkusen-Opladen und dem Kreuz Hilden ging.
Das sei auch der Grund, warum er einer Resolution, die sich gegen den Ausbau der Autobahn auf jeweils vier Spuren stemmt, noch nicht zugestimmt habe.
Im Vorfeld war gefordert worden, dass Leverkusen sich dem Protest der Nachbarstädte Leichlingen, Langenfeld, Solingen und Hilden anschließen und in Anlehnung an die von der Stadt Langenfeld im Juli verabschiedeten Resolution eine eigene Ausführung beschließen solle. Einen entsprechenden Antrag hatten FDP und CDU gemeinsam gestellt.
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Doch Uwe Richrath zögerte: Er fürchtet einen Rückstau, den Leverkusen „abbekommen“ würde, wie er sagt. Denn es sei logisch, dass es eng wird, wenn aus einer vierspurigen Autobahn eine dreispurige wird. „Das wird eintreten. Dass wir uns bei den Höchstzeiten der Verkehrsbelastung den Stau genau auf Leverkusener Stadtgebiet holen würden“, prophezeite er.
Stadtrat votiert für einen alternativen Weg
Der Antrag zur Resolution fand, so wie er bisher vorlag, vor allem bei der SPD keinen Anklang. „Die Leute würden uns für bekloppt halten, wenn es trotz eines Umbaus mehr Stau geben würde“, erklärte Fraktionschef Peter Ippolito. Das Ziel aller Beteiligten sei aber dasselbe. Deshalb müsse man die angrenzenden Kommunen davon überzeugen, „dass sie unsere Dinge mit unterschreiben und wir dafür gemeinsam einen Weg suchen, auch deren Dinge mit zu unterschreiben.“ Die Nachbarn wollten möglichst wenig Platz verbrauchen, bemängelte Ippolito. Das könne aber nicht dazu führen, „dass sich die Leistung auf Leverkusener Stadtgebiet um ein Achtel verringert“.
Dieses Maß hatten die Autobahn-Planer von Straßen NRW vor wenigen Tagen im Projektbeirat genannt. Dort besprechen sich die Planer vom Land regelmäßig mit Vertretern der Stadt Leverkusen. Am Ende müsse man gemeinsam mit den Nachbarstädten eine Lösung finden. Das Abstimmungsergebnis am Donnerstagabend zeigt die Zerrissenheit des Rats in dieser Frage: Mit 19 zu 16 Stimmen und sieben Enthaltungen wurde in der Sitzung dafür gestimmt, dass Oberbürgermeister Uwe Richrath sich auf den Weg macht, um mit allen beteiligten Kommunen zu sprechen und „ein gemeinsames Papier“ zu finden. Eine Resolution wurde nicht verabschiedet.