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ErholungshausBayer ersteigert bei Benefizauktion rund 42.000 Euro für Leverkusener Hospiz

Lesezeit 3 Minuten
Auktionator Markus Eisenbeis (Geschäftsführer „Van Ham“) in seinem Element.

Auktionator Markus Eisenbeis (Geschäftsführer „Van Ham“) in seinem Element.

Bayer besitzt viele Arbeiten renommierter Künstler. Für den guten Zweck trennte sich das Unternehmen nun wieder von einigen Schätzen.

„Ich bin sehr optimistisch“, verriet Marianne Müller, die stellvertretende Vorsitzende des „Pallilev“-Fördervereins, kurz vor der sechsten Benefizauktion von Bayer-Kultur im Wiesdorfer Erholungshaus am vergangenen Montagabend. Sie hoffe auf einen Betrag um die 35.000 Euro. Gut anderthalb Stunden später stand fest, dass sich Müllers Hoffnung mehr als erfüllt hatte: Rund 42.000 Euro kamen bei der Kunstauktion für das „Pallilev“-Hospizzentrum zusammen. Der Betrag mindert sich allerdings noch um die zu entrichtende Mehrwertsteuer.

Während der Auktion versteigerte Bayer-Kultur 90 ausgewählte Werke aus dem unternehmenseigenen Kunstbesitz, welche teilweise von sehr namhaften Künstlern wie Salvador Dalí, Marc Chagall, Paul Klee, Max Liebermann oder Emil Nolde stammten. Launig aufgelegt leitete wieder der Geschäftsführer des Kölner Auktionshauses „Van Ham“, Markus Eisenbeis, die Versteigerung – und zwar „ehrenamtlich“, wie Andrea Peters vom Arts Management bei Bayer betonte. Dies mache die Auktion auch für die Interessenten deutlich attraktiver, da die sonst übliche Provision entfalle, ergänzte Christoph Meyer zu Berstenhorst, der Leiter des „Pallilev“-Hospizzentrums.

Höchster Zuschlag für Radierung von Dalí

„Die Auktion läuft so ab, wie man es vielleicht aus dem Fernsehen kennt“, eröffnete Eisenbeis die Versteigerung, zu der sich über 100 Menschen im Saal des Erholungshauses eingefunden hatten: Bei Interesse müssten die angemeldeten Besucher einfach ihre Karte hochhalten, um für ein Kunstwerk mitzubieten. „Am besten aber die Karte einfach oben lassen“, beendete der Auktionator seine einführenden Worte. In ungefähren Zehnprozentschritten konnten die potenziellen Käufer mitbieten, was je nach Werk und Künstler unterschiedlich ausgiebig geschah.

Christoph Meyer zu Berstenhorst (Leiter „PalliLev“) übergab nach der erfolgreichen Auktion zum Dank symbolisch eine Farbpalette an Andrea Peters (Arts Management bei Bayer), Markus Eisenbeis (Geschäftsführer „Van Ham“) und Thomas Helfrich (Leiter Bayer Kultur).

Christoph Meyer zu Berstenhorst (Leiter „PalliLev“) übergab nach der erfolgreichen Auktion zum Dank symbolisch eine Farbpalette an Andrea Peters (Arts Management bei Bayer), Markus Eisenbeis (Geschäftsführer „Van Ham“) und Thomas Helfrich (Leiter Bayer Kultur).

Während Eisenbeis ein Gemälde des Expressionisten Werner Scholz zwischenzeitlich noch einmal zurückstellte, da sich das höchste Gebot immer noch unter dem Schätzpreis von 1500 bis 2000 Euro bewegte, gab es bei anderen Künstlern kein Halten mehr: Die auf 300 bis 500 Euro taxierte Lithografie „Soleil au Cheval rouge“ von Marc Chagall kam nach einem schnellen Bieterwettkampf schlussendlich für 1100 Euro unter den Hammer. „Schön, dass das ein bisschen spannend ist“, kommentierte Eisenbach. Die Radierung „Elias“ von Salvador Dalí fand für 2800 Euro einen neuen Eigentümer, was den höchsten Zuschlag des Abends darstellte.

Hilfe für Kunsttherapie in Leverkusener Hospiz

Kurz nachdem Auktionator Eisenbeis die Versteigerung beendet hatte, verkündete Peters die ersteigerte Summe. Thomas Helfrich, der Leiter von Bayer-Kultur, freute sich, die Summe einer so „tollen Einrichtung“ wie dem „Pallilev“-Hospizzentrum zur Verfügung stellen zu können. Der sehr dankbare Hospizleiter Meyer zu Berstenhorst kündigte an, „einen Teil des Geldes auch wieder in Kunst stecken“ zu wollen.

Das „Pallilev“ beschäftige eine Kunsttherapeutin, die mit den Menschen im Hospiz gemeinsam male. Dieses Angebot sei sehr beliebt, berichtete Meyer zu Berstenhorst. Zudem fertige die Kunsttherapeutin auch sogenannte Bilddiktate von Schwerstkranken an, die sich noch einmal ausdrücken wollen würden. Dabei male die Therapeutin im Auftrag der Menschen das, „was aus ihnen heraus fließe“, so der Hospizleiter. Es sei manchmal wirklich frappierend, wenn die Patienten anschließend feststellen würden: „Genau so habe ich mir das vorgestellt!“