Ein Zaun in Rheindorf wird mit Efeu bepflanzt. Ein Leverkusener Experte erklärt, was das mit gemeinschaftlichem Handeln zu tun hat.
„Leverkusen blüht auf“Warum eine Rheindorfer Gemeinde Zäune mit Efeu bepflanzt

Pfarrer Peter Beyer (v.l.n.r) wurde unter anderem von OB Richrath und Lars Dietrich von Naturgut Ophoven unterstützt.
Copyright: Manuel Liu
Im Rahmen der städtischen Kampagne „Leverkusen blüht auf“ hat die Pfarrei Sankt Aldegundis kürzlich Zäune mit Efeu bepflanzt. Oberbürgermeister Uwe Richrath und Verantwortliche vom Naturgut Ophoven und des Naturschutzbundes (Nabu) Leverkusen unterstützten Pfarrer Peter Beyer bei der Bepflanzung.

Der Efeu kann bis zu 400 Jahre alt werden.
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Für den Pfarrer war die Aktion in unmittelbarer Nähe zu seiner Kirche ein weiterer Beitrag für den Naturschutz, den er in seiner Gemeinde versucht anzutreiben: „Wir möchten als Kirchengemeinde Flächen naturbelassen. So soll es hier naturnah, aber menschenberuhigt gestaltet werden.“
Die Vogelkästen sind bestellt, ein Fasan hat sich bereits ausgebreitet, bald sollen Ziegen eines Leichlinger Landwirts die Fläche abgrasen. Im Herbst stellt der Nabu drei Obstbäume auf. Unter Pfarrer Beyer hatte die Kirche bereits 2019 eine Insektenwiese mit einem Bienenhotel in Kreuzform angelegt.
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OB Richrath: Projekt hat hohen ökologischen Wert
Für Hans-Martin Kochanek vom Nabu Leverkusen ist das Schlüsselwort „Vielfalt“: „Die Kirche gibt der Natur den Platz, die Kinder haben ihren Spielplatz und die Stadt gibt den Park.“ Das sei für Kochanek gemeinschaftliches Handeln, woraus Platz für Mensch und für Natur entstünde.
OB Richrath, der auch die Schaufel in die Hand nahm, sagt: „Wir sehen häufig das Problem, dass solche Naturflächen nicht alleine gelassen werden.“ Deshalb begrüße er die Entscheidung der Pfarrgemeinde, die Natur in Ruhe gewähren zu lassen. „So hat dieses Projekt einen hohen ökologischen Wert.“ Richrath war in seiner Jugend in der Sankt Aldegundis Kirche aktiv, als Messdiener, im Kirchenchor und in der Jugendarbeit.

Pfarrer Peter Beyer (v.l.n.r), OB Uwe Richrath und Hans-Martin Kochanek nahmen die Schaufel in die Hand.
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Efeu ist beim Naturschutz besonders effektiv. Laut einer Studie eines australischen Biologen wurden 68 Insektenarten nachgewiesen, die sich von den Efeublüten ernähren – darunter auch Schmetterlinge und Käfer. Besonders im Winter, wenn viele Pflanzen verblüht oder im Abblühen sind, bildet der Efeu eine willkommene Nahrungsquelle für Insekten.
Die Blüten des Efeus sind vor allem in der Stadt für Insekten sehr attraktiv. Sie locken Wildbienen, Falter und andere Arten an. Die nahrungssuchenden Tiere locken wiederum räuberische Insekten wie Wespen, Hornissen und Spinnen an. Einige Vögel ernähren sich auch vom Efeu.