Am Leverkusener Tierschutzzentrum wurde der dringend benötigte Erweiterungsbau eröffnet.
Nicht mal ein Jahr BauzeitErweiterungsbau des Tierschutzzentrums Leverkusen ist fertig
Es war, salopp ausgedrückt, großer Bahnhof angesagt im Leverkusener Tierschutzzentrum. Und das konnte nicht verwundern, denn: Eben jenes Haus an der Reuschenberger Straße ist dank eines Anbaus nun ein gehöriges Stück größer geworden. Und als es um die Eröffnung des neuen Gebäudes ging, wollten viele dabei sein.
Da war zum Beispiel Thomas Schröder, der Vorsitzende des Deutschen Tierschutzbundes. Oder dessen Kollegin Judith Schönstein. Zudem Ralf Unna – er ist Tierarzt mit Praxis in Köln, arbeitet nach eigener Aussage seit nunmehr 25 Jahren mit dem Tierheim in Leverkusen zusammen. Und allen voran natürlich Gerd Kortschlag, der Leiter des Tierschutzzentrums und Vorsitzende des Vereins „Tierschutz Leverkusen“, dem man das Glück darüber, diese neuen Räume nun zur Verfügung zu haben, ansah und anhörte, denn: Ohne diese seien die Arbeitsbedingungen in seiner Einrichtung „unzumutbar“.
Es sei eng. Es sei klein. Vieles sei veraltet. Büros und Umkleiden hätten zuletzt allzu häufig zweckentfremdet werden müssen. Ärzte, Ärztinnen und Tierpflege seien gezwungen gewesen, zu improvisieren und sich zu „verrenken“. Und das in Zeiten, in denen Tierheime generell und allüberall an ihre Kapazitätsgrenzen stießen. Fazit: „Das konnte und kann nicht unser Anspruch sein.“
Jetzt, ein Jahr nach der Ausschreibung und gut sieben Monate nach der Herstellung der Bodenplatte für das Fertighaus, stehen ihm und seinem Team ein knappes Dutzend neue, bis zu 22 Quadratmeter große Räume zur Verfügung. Darunter ein Labor, ein Röntgenraum, eine Apotheke, ein Desinfektionsraum, Räume für Physiotherapie, Hundezwinger, eine Küche oder Räume für das Personal.
Die technischen Geräte sind ebenfalls auf dem neusten Stand. Auf dem Dach befindet sich eine Photovoltaik-Anlage. Hinzu kommt ein neues Außengelände. Gekostet hat alles zusammen eine knappe Million Euro. Der Großteil davon wurde durch eine großzügige Erbschaft quasi eigenfinanziert. Beteiligt waren zudem die Stadtsparkasse, das Land und der Tierschutzbund.
Dennoch gibt es weitere Baustellen für die Angestellten des Tierschutzzentrums und den Vorstand des Fördervereins. Da sei zum einen das Problem mit den Tauben, die zu Unrecht als „Ratten der Lüfte“ angesehen würden und derer man sich auch seitens der Politik annehmen müsse. Hier müsse für das Aufstellen von Taubenschlägen und Taubentüren gesorgt werden. Und da seien zum Anderen personelle Probleme: „Wir suchen noch einen Tierarzt oder eine Tierärztin“, sagt Gerd Kortschlag. Und das dringend.
Hierbei gehe es zuvorderst um eine schnelle Behandlung bei alltäglichen Krankheiten, Verletzungen, Beschwerden im Tierheim. Für die ernsten Angelegenheiten werde auch weiterhin Ralf Unna zuständig sein, der in einer Rede zur Eröffnung auch die kommunale Politik in die Pflicht nahm. Diese müsse – in Leverkusen und anderswo – zusehen, derlei Einrichtungen zu unterstützen.