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AntragDer Fightclub Leverkusen kann auf eine eigene Halle hoffen

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Dilar Kisikyol boxt gegen Aleksandra Vujovic

Dilar Kisikyol (rechts) gehört zu den erfolgreichen Boxerinnen des TuS Rheindorf. Hier kämpt sie bei Deutschen Meisterschaften gegen Aleksandra Vujovic.

Neben der Rheindorfer Gesamtschule sind zwei Grundstücke frei. Die Stadtverwaltung hat einen Favoriten.

Der Plan, zwischen der Rheindorfer Gesamtschule und dem Sportplatz eine Sporthalle zu bauen, bekommt noch mehr Rückenwind. Am Donnerstagnachmittag gab es im Betriebsausschuss Sportpark Leverkusen ein einstimmiges Votum. Freilich stammt der Antrag, dem TuS Rheindorf ein städtisches Grundstück im Erbbaurecht abzutreten, von CDU, SPD, Grünen, Bürgerliste und FDP. Sie alle nahmen eine Idee auf, mit der die Kampfsportabteilung des TuS Rheindorf organisatorische Schwierigkeiten beseitigen und eine eigene Halle bauen will.

Bisher trainieren die Sportler der rund 600 Personen starken Abteilung in den Sporthallen am Burgweg und an der Deichtorstraße sowie in verschiedenen Gyms. Dort finden sie in der Regel keinen passenden Bodenbelag und erst recht keinen fest installierten Boxring vor.

Platz wäre auf zwei Grundstücken, die zwischen der Käthe-Kollwitz-Schule und dem Sportplatz liegen. Nach einer ersten Durchsicht favorisiert die Stadtverwaltung ein Gelände, das näher an der Lohstraße liegt und den kleinen Aschenplatz umfasst. Auf der vom Verein und den Politikern ins Spiel gebrachten zweiten Fläche stehen viele Bäume. Vor allem aber sei der Boden erheblich mit Schadstoffen belastet, heißt es in einer Stellungnahme vom Mittwoch. Grundsätzlich gebe es aber keine Bedenken, dem TuS Rheindorf Land in Erbpacht zu übertragen.

Eine Halle passt nicht in den Bebauungsplan

Ist die Sache damit schon entschieden? Auf keinen Fall, schränkte im Ausschuss Marc Adomat ein. Der Dezernent für Sport und Kultur verwies darauf, dass das Baudezernat sich noch nicht mit dem Plan befasst habe. Dabei ist klar, dass für den Bau der Sporthalle der Bebauungsplan geändert werden muss. Ein zeitaufwendiges Verfahren, das außerdem allerhand Fallstricke hat.

Die Abteilung wurde 1995 von Baki Hoxhaj gegründet, vor knapp 30 Jahren ging es ausschließlich um Taekwondo. Mit der Ergänzung um Thai-Kickboxen und Boxen im Jahr 2008 wuchs die Zahl der Mitglieder beträchtlich. Derzeit zählt die Abteilung nach Angaben des Vereins rund 600 Personen.

Aber der „Fightclub“ Leverkusen ist nicht nur zahlenmäßig bedeutend. Das sportliche Gewicht ist beträchtlich. Welt-, Europa-, Deutsche und NRW-Meister gingen aus dem Verein hervor. Fast noch wichtiger finden die politischen Unterstützer des Hallen-Neubaus den sozialen Effekt. Viele der jugendlichen Mitglieder „bringen einen etwas problematischen Hintergrund mit“, sagte am Donnerstag Rüdiger Scholz. Die würden durch den Verein gebunden und davon abgehalten, auf der Straße Dummheiten zu begehen, ergänzte der Rheindorfer Christdemokrat und Landtagsabgeordnete.

Auch Gerd Wölwer lobte die „gute Vereinsarbeit“ beim TuS Rheindorf und die Bereitschaft, mit dem Hallenbau enorme finanzielle Lasten zu stemmen. Absichern ließe sich das Projekt – wenn es denn mal steht – zusätzlich womöglich dadurch, dass auch die Stadt Leverkusen die Halle vormittags für den Schulsport nutzt und so Ankermieter wird.