Gastro-Tipp LeverkusenWarum das „Mille Lire“ einen vorzüglichen Ruf genießt
- Mitten in Wiesdorf, in Steinwurfweite zu Fast-Food-Restaurant-Filialen und den obligatorischen, meist überall in Stadtzentren zu findenden Geschäften in der Rathaus-Galerie, befindet sich das Restaurant „Mille Lire“.
- Es hat, wenn man so will, keinen „Sahneplatz“ in der City. Wohl aber eine Terrasse, um im Sommer unter freiem Himmel essen zu können.
- Und vor allem: einen vorzüglichen Ruf, der nicht nur auf der hohen Qualität der klassischen italienischen Speisen basiert, sondern auf der extrem engen Bindung von Chef Silvio Gallo – Leverkusener mit Banden nach Neapel – basiert.
Leverkusen – Wer im „Mille Lire“ vorbeischaut, der wird hinterher satt und zufrieden weiterziehen – und mit Gallo und seinem Team wahrscheinlich das eine oder andere Gespräch über den eigenen Lieblingsfußballclub, Gott oder die Welt geführt haben.
Wie fing es an mit „Mille Lire“?
Ich habe von 1999 bis 2009 in einer kleinen Straßenpizzeria in der Fußgängerzone in Wiesdorf, schräg gegenüber der Luminaden, gearbeitet. Der Raum dort war vielleicht drei Mal vier Meter groß. Da ich aber immer schon den Traum hatte, ein eigenes Restaurant aufzumachen, eröffnete ich 2009 in den Räumlichkeiten, in denen damals der „Westminster Pub“ untergebracht war, das „Mille Lire“.
Was steht bei Ihnen auf der Speisenkarte?
Die klassischen italienischen Gerichte rund um Pizza und Pasta natürlich. Aber auch saisonale Speisen, die unser Koch Hassan Celik regelmäßig auf die wechselnde Tageskarte setzt. Das können dann Gerichte mit Spargel sein, mit Pilzen. Besonders eben. Zudem Fischgerichte. Wir waren anfangs übrigens auch noch Bar und Café – bis wir irgendwann merkten, dass die Leute nicht wegen eines Getränks oder eines Frühstücks hierherkamen. Sie kommen her, um gut zu essen und zu bleiben.
Apropos „bleiben“: Wer sind Ihre Kunden?
Wir haben hier hauptsächlich Stammkunden und nur wenig Laufkundschaft. Dazu gehören alle. Es ist ein großer Querschnitt: Die alte Dame, die jeden Tag unter der Woche hierherkommt. Mitarbeiter von Bayer, Kronos, der Stadtverwaltung, der Sparkasse, der EVL. Kommunalpolitiker. Und auch die Fußballer von Bayer 04, denen wir schonmal Pizza in die Mannschaftskabine liefern. Zudem begrüßen wir mittlerweile auch Stammkunden der zweiten Generation: Neulich feierte hier beispielsweise eine junge Dame mit ihren Freunden Abitur, die früher schon als Kind mit ihren Eltern immer hierhergekommen ist. Das ist wunderbar.
Was ist das Besondere an Ihrem Restaurant?
Ich denke, das ist – siehe Stammkundschaft – der Umstand, dass wir die meisten unserer Kunden persönlich kennen und persönlich auf sie eingehen. Sie sind eben nicht nur Kunden. Zu uns kommen die Menschen auch, um mit meinem Team und mir über Alltägliches, über Beruf und Privatleben zu sprechen. Sie wissen vieles aus meinem Leben. Ich weiß vieles aus ihrem Leben. Und weil wir im Kern ein festes Team sind, kennen die Leute uns auch. Ich weiß bei den meisten, was sie essen oder trinken wollen. All diese persönlichen Bezüge sind uns wichtig.
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Was mögen Sie an Leverkusen?
Ich habe zwar neapolitanische Wurzeln, bin aber in Leverkusen geboren. Daher ist das meine Stadt. Also mag ich sie natürlich, auch wenn es hier und da Probleme gibt. Ich denke aber, dass sich – siehe Neue Bahnstadt Opladen, neuer Busbahnhof in Wiesdorf, das verstärkte Bemühen um eine Wiederbelebung der City C – in den kommenden Jahren vieles, was bislang eher schlecht ist, zum Positiven wandeln wird.
Was planen Sie für die Zukunft?
Der nächste Schritt ist die Eröffnung eines neuen Restaurants in der Neuen Bahnstadt Opladen im Herbst 2020. Das soll „Gallodini“ heißen, eine Mischung aus meinem Namen und dem Namen meines Partners vor Ort, Mevludin Dzeladini. Das „Gallodini“ wird größer sein. 640 Quadratmeter insgesamt, davon 300 Quadratmeter reiner Gastronomiebereich. Es wird eine Event-Location, in der große Feiern und Firmentreffen, Seminare und anderweitige Veranstaltungen in mehreren Räumen stattfinden können. Es wird einen Biergarten mit 200 Plätzen geben. Und auf der Speisenkarte werden Gerichte der mediterranen Küche stehen. Das ist dann der nächste, große Traum, den ich mir erfülle. Als ich die Chance hatte, die Räume zu beziehen, musste ich sie ergreifen. Das „Mille Lire“ wird es natürlich weiterhin geben, auch wenn ich selbst nicht mehr so häufig vor Ort sein werde. Dafür wird unser bisheriger Oberkellner Igor Milosevic, der schon lange hier ist, der Ansprechpartner für unsere Stammgäste sein. Ihn kennen die Menschen auch schon bestens. Und er kennt sie.
Das „Mille Lire“ am Friedrich-Ebert-Platz 5 in Wiesdorf öffnet täglich außer sonntags (geschlossen) um 12 Uhr. Samstags ist es dann durchgehend bis 22 Uhr geöffnet. An allen anderen Tagen sind die Öffnungszeiten jeweils bis 15.30 sowie von 17.30 bis 22 Uhr. Beliebt bei vielen Gästen wie beim Chef selber sind unter anderem die Spaghetti Scampi e Spinaci (9,50 Euro). Die hauseigene Pizza „Mille Lire“ wartet mit Tomaten, Käse, Parmaschinken, Parmiggiano, Rucola und Oregano auf (9,90 Euro). Bei den Desserts stechen neben dem obligatorischen Tiramisu (5,50 Euro) unter anderem die Nougat-Eiscreme mit karamellisierten Haselnüssen (Semifredo Toroncino) und die Kaffeecreme mit Kakaobiskuit (Semifreddo caffé) heraus (ebenfalls jeweils 5,50 Euro).
www.mille-lire.eu