Der Entertainer und Musiker Götz Alsmann spielte sich mit einem Schlager-, Jazz- und Swing-Programm in die Herzen der Zuhörer im Forum.
Konzert in LeverkusenGötz Alsmann verzaubert das Publikum im Forum
Jazz trifft Schlager. So könnte man das Programm in 3 Worten beschreiben, dass Götz Alsmann und seine Band einem begeisterten Publikum präsentierte. In der lässig, eleganten Manier von Swing-und Jazz-Größen eröffnete die Band ihr Programm L.I.E.B.E. im Forum in Leverkusen. 613 Zuschauerinnen und Zuschauer waren gekommen, um für 2,5 Stunden ihrem Alltag zu entfliehen, der in den letzten Monaten und Jahren in vielerlei Hinsicht von Schwierigkeiten geprägt war.
Götz Alsmann entführte sein Publikum in die guten alte Zeiten der 20er, 30er, 50er und 60er Jahre, in denen die Lieder die Leichtigkeit der Aufbruchstimmung der damaligen Zeit widerspiegelte. Fast vergessene alte Schätze großer Komponisten des deutschsprachigen Raums interpretierte die Band in der elegant rhythmischen Art und Weise des Jazz. Thematischer Schwerpunkt des Konzertes war die Liebe, wie schon der Titel der Tour unmissverständlich ankündigte.
Charmante Schlagerwelt entfaltet
Und welche Musikrichtung weiß schon so viel über die Liebe, wie der gute, alte deutsche Schlager, der von der schönsten aller Gefühlslagen bereits seit seinen Anfängen zu erzählen weiß. „Wer mit dem deutschen Schlager aufgewachsen ist“, brachte Alsmann zum besten „brauchte wahrlich keinen Dr. Sommer.“ Es waren die leisen, sanften Töne, die den ersten Teil des Konzertes maßgeblich bestimmten.
Die Band und ihr Sänger transportierten die Musik mit einer Leichtigkeit und Freude, die ihnen bei jedem Ton ins Gesicht geschrieben war. Zu 100 Prozent aufeinander abgestimmt, kommunizierten sie wie selbstverständlich miteinander und spielten sich die einzelnen Soloeinsätze charmant und gekonnt zu. Das Publikum honorierte das mit regelmäßigem Zwischenapplaus.
Eine Klavier spielende Nonne brachte Alsmann zur Musik
Notenblätter suchte man bei diesem Konzert vergebens. Das freie Spiel ermöglichte den Musikern kleine Zwischeneinlagen, wie das Herumwirbeln des Basses oder ein kleines Tänzchen. Der Kontakt zum Publikum war bereits mit den ersten Tönen hergestellt und riss das gesamte Konzert über nicht ab. Das Multitalent Alsmann, der gleich an mehreren Instrumenten aufspielte, bereicherte das Programm zwischen einzelnen Stücken durch seine unnachahmliche Art des Erzählens.
Mit ernster Miene, die Bühne entlang schreitend, erzählte er von seinen musikalischen Anfängen im Kindergarten, als er dem Vorbild einer Klavier spielenden Nonne folgen wollte und doch erst einmal eine Flöte geschenkt bekam. Gerade diese Ernsthaftigkeit, gepaart mit einer Erzählgeschwindigkeit, die sich unaufhörlich steigerte, so dass sich das Publikum schon gewaltig anstrengen musste, um ihm folgen zu können, erzeugte eine wunderbare Situationskomik. Die Pointe folgte stets und erheiterte das Publikum auf herrliche Art und Weise.
Der zweite Teil des Konzertes präsentierte auch die wilde, temperamentvolle Seite der alten Lieder. Die Musiker hatten sichtlich Spaß bei ihrem Einsatz. Ihre Mimik und ihre Gesten sprachen eine eindeutige Sprache und wirkten wahrlich mitreißend. Eine besondere Leistung brachte der Herrn am Schlagwerk zustande, Dominik Paßlick. Der hatte sich vor gerade zwei Wochen eine Hand gebrochen und absolvierte trotzdem seinen Part mit Bravour.
Publikum applaudierte im Stehen
Warum er das tat? Das Konzert hätte sonst nicht stattfinden können. Zusammen mit seinen Kollegen Altfrid M. Sicking an der Trompete, Ingo Senst am Kontrabass, Dominik Hahn, Schlagzeug, bereiteten sie gemeinsam mit Bandleader Götz Alsmann ihrem Publikum einen unvergleichlichen Abend. Diese Leistung wurde am Ende durch das Publikum mit Standing Ovations belohnt.
Als Zugabe lieferte der Multiinstrumentalist zwei Soloeinlagen und begleitete sich unter anderem mit einer Ukulele. Nachdem dann auch die gesamte Band noch einmal nachgelegt hatte, stand das Publikum auch noch ein zweites Mal auf und applaudierte begeistert. „Es macht einen solchen Spaß zuzusehen“, sagten zwei Besucherinnen. „Es ist so schön zu sehen, wie viel Spaß die Musiker selbst haben. Das sind wirklich alles hochkarätige Könner.“ Sie strahlten bei diesen Worten über das ganze Gesicht. Ein wirklich schöner Dank an fünf tolle Vollblutmusiker, die mit ihrer Musik ein wenig Liebe in die Welt zurückbringen wollten.