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In Leverkusen tätigHospizverein hilft zwölf Familien, ihr Leben zu meistern

Lesezeit 3 Minuten
Gerhard Stolz, Kinder- und Jugendhospizverein Köln, auch zuständig für Leverkusen

Gerhard Stolz vom Kinder- und Jugendhospizverein Köln, der auch für Leverkusen zuständig ist.

Der Kinder- und Jugendhospizverein Köln ist auch in Leverkusen zuständig. Gerhard Stolz erklärt, was die Arbeit ausmacht.

Die Geburt eines Kinders ist der Beginn eines neuen Lebens mit all seinen Hoffnungen, Wünschen und Träumen. Aber manchmal ist diese Lebensspanne begrenzter als bei den meisten Menschen. Krankheiten können Lebenspläne dahinfegen und das Leben von Familien völlig auf den Kopf stellen. An dieser Stelle können Kinder- und Jugend-Hospizvereine helfen. Ein solcher Verein ist der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst Köln, der zwar, wie es der Name sagt, in Köln sitzt, aber auch für Leverkusen, Leichlingen und Burscheid zuständig ist.

Aktuell finden dort zwölf Familien Unterstützung durch die Mitarbeitenden des Dienstes, der zum Deutschen Kinderhospizverein gehört. Diese Arbeit mit den Familien findet auf ehrenamtlicher Basis statt. Die Helferinnen und Helfer haben alle eine 90-stündige Schulung durchlaufen, um sie auf die besonderen Situationen vorzubereiten, die ihnen in diesen Familien begegnen. Im Durchschnitt verbringt eine solche Familienhilfe drei Stunden pro Woche in den Familien. Es geht hier nicht um pflegerische Tätigkeiten, sondern darum, Zeit zu schenken.

Leverkusen: Ehrenamtler unterstützen bald im Klinikum auf der Palliativstation

Zeit, die mit den erkrankten Kindern verbracht wird, oder aber mit den Geschwisterkindern. Diese Zeit schenkt Eltern Freiräume. Es ist individuell, wie sie genutzt wird. Sei es, dass mit den Kindern gelesen wird, gemalt, gesungen. Für viele Familien ist diese Unterstützung die einzige, die sie haben. Krankheit kann einsam machen, sei es durch einen Umzug in die Nähe einer Klinik oder einfach durch die Berührungsängste. Viele Menschen meiden es, den Kontakt aufrecht zu halten, wenn in einer Familie ein Kind todkrank ist.

„Das Wichtige bei uns ist, dass wir nicht erst in der Sterbephase tätig werden“, erklärt Gerhard Stolz, der für Leverkusen und Umgebung zuständig ist. „Die Familien können uns ab dem Zeitpunkt der Diagnosestellung kontaktieren. Das geht völlig unkompliziert und formlos. Und wir bleiben, auf Wunsch, auch über den Tod hinaus.“ In dieser Zeit bedürften die Menschen noch einmal besonderer Unterstützung. Auch wenn andere vertraute Hilfe wegbleibe, wie ein Physiotherapeut oder ein Pflegedienst, „da bleiben wir zumindest als Konstante erhalten“, sagt Stolz. Der Verein wird bei minderjährigen Kindern und Jugendlichen tätig, setzt seine Arbeit aber fort, auch wenn sie das 18. Lebensjahr überschreiten. „Wir begleiten das gesamte Leben, wenn die Familie das wünscht“, versichert Stolz.

Der Hospizverein wird auch die Kinder und Familien auf der Kinderpalliativstation im Leverkusener Klinikum betreuen, die nächstes Jahr ihre Arbeit aufnehmen soll. Eine solche Arbeit kostet Geld, auch wenn viele ehrenamtliche Stunden geleistet werden. „Ohne die Spenden könnten wir die Arbeit nicht leisten“, erklärt Stolz. Spenden sollen auch beim Benefizkonzert am 7. Dezember um 19.30 Uhr im Altenberger Dom zusammenkommen. Geplant ist ein Orgel- und Trompetenkonzert, (mit Domorganist Rolf Müller und Patrick Dreier) unterstützt durch die Sopranistin Hanna Herbst. Organisiert wird das Konzert vom Lions Club Leverkusen Rhein-Wupper. Es ist bereits das dritte dieser Art. Die Karten sind im Altenberger Domladen erhältlich sowie in der Buchhandlung Gottschalk in Schlebusch und unter konzertkarten@altmann.in.


Kontakt per E-Mail oder Telefon

Sollte es in Leverkusen und Umgebung Familien geben, die eine Begleitung benötigen, können sie sich unter der E-Mail-Adresse koeln@deutscher-kinderhospizverein.de oder der Telefonnummer 0221/569 19 85 melden. Die Webadresse lautet www.akhd-koeln.de.