Die Friedenspflicht ist ausgelaufen.
GewerkschaftIG Metall ruft zu Streiks im Kfz-Gewerbe in Köln, Leverkusen und Umgebung auf

Das Logo der IG Metall hängt über der Bühne beim ordentlichen Gewerkschaftstag der IG Metall.
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Die Gewerkschaft IG Metall ruft zu Warnstreiks in der Kfz-Branche auf. Hintergrund sind die Tarifverhandlungen im Kfz-Handwerk, in denen es laut Gewerkschaft noch keine Annäherung gab.
Die Gewerkschaft fordert für das Kfz-Handwerk unter anderem 6,5 Prozent mehr Lohn und 170 Euro mehr Vergütung für Azubis. Dazu eine Entlastungskomponente in Form von freien Tagen. 12.000 Beschäftigte hatte die Gewerkschaft nach eigenen Angaben im Vorfeld dazu befragt.
„Die Arbeitgeber lehnen Forderungen in der Höhe ab und unterbreiten kein Angebot zum Auftakt der Verhandlungen Ende März“, teilt die IG Metall mit. Die Friedenspflicht sei nun ausgelaufen und die Warnstreiks im Rheinland begännen.
Als „nicht tragbar“ bezeichnet Carsten Kretschmann, zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Köln-Leverkusen und Mitglied der NRW-Verhandlungskommission, die Situation. Man sei „bereit, konstruktiv zu verhandeln, doch die Arbeitgeber müssen sich bewegen“.
Konzentration auf Köln und Umgebung
Die Konzentration der Warnstreiks liegt auf Köln und dem Umland, der Aufruf gilt also unter anderem für Beschäftigte von Mercedes-Benz, BMW, Renault Retail, Iveco, Scania, M.A.N., Volvo Trucks, der Löhr-Gruppe und von CAT Germany.
Die Streiks beginnen am Dienstag, 8. April, mit der Spätschicht im Logistikcenter von Mercedes-Benz in Pulheim. Am Mittwoch gehe es dann mit Bussen nach Krefeld, wo man mit den Beschäftigten des Ersatzteilzentrums von BMW die Arbeit niederlegen sollen. 200 Leute aus der Logistik sollen dort daran schichtübergreifend beteiligt sein.
Dann wird der Warnstreik auf die Trucks ausgeweitet. Für 12 Uhr ist ein Demonstrationsmarsch im Industriegebiet an der A4 in Frechen geplant, dann geht es in die Innenstadt, wo am Klüttenbrunnen eine Kundgebung geplant ist. 380 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet die IG Metall dort.
Am 10. April sollen dann die Niederlassungs-, Händler- und Retailstandorte in der Region streiken. Mit rund 500 Menschen rechnet die Gewerkschaft für die Kundgebung um 12 Uhr auf dem Hans-Böckler-Platz vor dem DGB-Haus in Köln.
„Wir werden mit den anstehenden Warnstreiks ein entschlossenes und starkes Signal in Richtung der Arbeitgeber senden. Die Forderungen sind berechtigt. Neben einer spürbaren Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen sind die weiteren Forderungen ein zusätzlicher Anreiz bestehendes Personal in der Branche zu halten und für neue Kolleginnen und Kollegen attraktiver zu werden“, lässt sich Carsten Kretschmann in der IG-Metall-Mitteilung zitieren.