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„Inside Juggling“ in LeverkusenWenn die Kamera zum Manipulator wird

Lesezeit 2 Minuten
Auf der Leinwand wurde das Bild der Kamera wiedergegeben.

Auf der Leinwand wurde das Bild der Kamera wiedergegeben.

Im Februar 2025 wird das Jonglage-Theaterstück in Leverkusen aufgeführt.

Eine rasante und zugleich komische Reise durch die Welt der Jonglage und der visuellen Manipulation erwartet die Zuschauerinnen und Zuschauer im Theaterstück „Inside Juggling“. Im Forum Leverkusen hat die Produktion, die von der Gruppe „Hippana.Maleta“ mit der Jongleurin Liza van Brakel entwickelt worden war, eine Probewoche absolviert. Leverkusener Kultur hatte der Produktion, die in 14 Tagen in Köln Premiere feiert, das Studio des Forums zur Verfügung gestellt. In Leverkusen wird das Stück am 12. Februar 2025 im Forum aufgeführt.

Das Team von „Hippana.Maleta“: Timo Löffler (v.l.), Jonas Schiffauer,Marie-Lena Kaiser und auf dem Stuhl Liza van Brakel.

Das Team von „Hippana.Maleta“: Timo Löffler (v.l.), Jonas Schiffauer,Marie-Lena Kaiser und auf dem Stuhl Liza van Brakel.

Die Bühne wird für „Inside Juggling“ wie ein Filmset gestaltet: Kameras und Projektionen sollen die Zuschauer in eine Kino-ähnliche Atmosphäre versetzen. Regisseur Jonas Schiffauer nutzt bei vor allem die Liveprojektionen, um die Wahrnehmung von Realität zu verdrehen. Liza van Brakel jongliert nicht nur physisch, sondern erscheint auch zwischen ihrem Abbild auf der Leinwand und dem tatsächlichen Bühnenraum. „Die Kamera wird zum Manipulator“, erklärt Schiffauer und verweist auf die Ideenfindung während des Corona-Lockdowns. „Ich war nie der Typ dafür, vor der Kamera zu stehen.“

Während der Proben kommt es auch zu technischen Herausforderungen, darunter ein defektes Stativ, das ausgetauscht werden muss. Regisseur Jonas Schiffauer bleibt gelassen: „Genau dafür sind Proben da – die Fehler dürfen hier passieren, nicht aber bei der Premiere.“ Unterstützt wird das Team von Roberto Magro, der als „Outside Eye“ fungiert, als jemand, der den Probenbetrieb von außen beobachtet und gegebenenfalls Anregungen gibt. Magro bringt sich immer wieder in die Szenen ein, um Perspektivenwechsel zu ermöglichen und die Konstruktion der aufwändigen Kamerainstallation zu perfektionieren.

Die Handlung des Stücks dreht sich um van Brakels persönliche wie künstlerische Reise: Eine Performerin, die versucht, im Chaos der Bilder Ordnung zu finden, und die in der Disbalance Halt sucht. Liza spiegelt das Leben einer Künstlerin wider, die seit 20 Jahren jongliert und für die Bühne lebt, stets im Wechselspiel von Routine und Ritual. Die Jonglage wird hier zu einem symbolischen Akt der Selbstfindung, der vom Rhythmus des Lebens und der ständigen Begegnung mit dem Publikum getragen wird.

Neben Schiffauer und van Brakel setzt das Team auf die musikalische Begleitung von Manuel Paschmann und die technische Unterstützung von Timo Löffler. Gemeinsam haben sie ein Stück kreiert, das Grenzen verschiebt und die menschliche Kondition durch Jonglage und Objektmanipulation erforscht – eine Herausforderung, die das Publikum direkt in die Erlebniswelt des Zeitgenössischen Zirkus entführt.