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„Kultur in Gesellschaft“Kasino-Gesellschaft Leverkusen will wieder durchstarten

Lesezeit 3 Minuten
Ronaldo Brüning (l.) ist bei der Kasino-Gesellschaft Leverkusen für PR und Finanzen zuständig, Thomas Flensberg ist seit November Vorstandsvorsitzender.

Ronaldo Brüning (l.) ist bei der Kasino-Gesellschaft Leverkusen für PR und Finanzen zuständig, Thomas Flensberg ist seit November Vorstandsvorsitzender.

Die Kasino-Gesellschaft Leverkusen ist vor mehr als 120 Jahren vom damaligen Bayer-Chef Carl Duisberg gegründet worden.

Eines betonen Ronaldo Brüning und Thomas Flensberg im Gespräch mit dem „Leverkusener Anzeiger“ immer wieder: Die Kasino-Gesellschaft sei offen für jeden und längst nicht mehr der „elitäre“ Kreis, als der die Gesellschaft vor mehr als 120 Jahren vom damaligen Bayer-Chef Carl Duisberg gegründet worden war. Brüning ist im Verein für die Öffentlichkeitsarbeit und die Finanzen zuständig, Flensberg ist Vorstandsvorsitzender. In diesem verklingenden Jahr 2023 erlebt die Gesellschaft eine Art Neustart.

Denn auf der Mitgliederversammlung im März habe der Verein vor dem Aus gestanden. Der alte Vorstand wollte nicht mehr weitermachen und fand zunächst keine Nachfolger. Sogar die Auflösung stand im Raum, allerdings waren dafür nicht genug Mitglieder anwesend, berichten Brüninig und Flensberg. Irgendwann erklärte sich der Schlebuscher Apotheker und Weinbauer Flensberg, selbst seit Jahrzehnten Mitglied der Kasino-Gesellschaft, bereit, den Vorstand anzuführen. Seit November ist er nun im Amt und will mit seinem Team frischen Wind in den 500 Leute starken Verein bringen.

Kasino-Gesellschaft schafft Angebote auch für Gäste

Unter dem Motto „Kultur in Gesellschaft“ bietet die Kasino-Gesellschaft kulturelle Veranstaltungen sowohl für Mitglieder als auch explizit für Nicht-Mitglieder an. Das Angebot gelte für alle. Dabei ist dem Beirat, der die Veranstaltungen auswählt, wichtig, dass das Angebot unter die Oberfläche gehen soll. „Es geht um Hintergrundwissen“, sagt Flensberg. Bei so manchem Angebot ist die Oberfläche sogar wörtlich zu nehmen. Ausgrabungen in Xanten, Führungen unter dem Kölner Hauptbahnhof und unter dem Dom hat die Gesellschaft bereits organisiert. 

Zu den Aktivitäten der Kasino-Gesellschaft gehören außerdem zum Beispiel Museumsbesuche oder Kulturreisen. Auch die Nato-Airbase in Geilenkirchen haben die Mitglieder schon besucht. Im Jahr kostet die Mitgliedschaft 62 Euro, Mitglieder zahlen für die Angebote dann ein paar Euro weniger als Nicht-Mitglieder.

Leverkusen: Auch junge Familien sind willkommen

Brüning und Flensberg betonen aber auch eine zweite Facette ihres Vereinslebens, das ihnen wichtig ist: das Zusammensein, der Austausch. Bei einer Tasse Kaffee nach dem Besuch einer Veranstaltung sich darüber austauschen und einander kennenlernen. Gerade deshalb seien Gäste immer willkommen. Wenn die dann irgendwann Mitglieder würden, wäre das für die Gesellschaft natürlich noch besser. Paare können sozusagen gemeinsam Mitglied werden, es ist nur ein Jahresbeitrag fällig. Als Mitglieder zählen dann beide Personen.

Die Kasino-Gesellschaft möchte in Zukunft gern junge Familien gewinnen. „Das sind dann die Mitglieder von morgen“, sagt Flensberg. Man wolle aber grundsätzlich allen Bewohnerinnen und Bewohnern von Leverkusen, Burscheid, Monheim, Leichlingen oder dem rechtsrheinischen, nördlichen Köln Kultur zugänglich machen. Eben kein elitärer Verein, sondern einer, der „für ein Miteinander in unserer kulturellen Umgebung da sein will“. Und dafür will sich der Verein modernisieren, zum Beispiel durch eine neue Homepage, die in Planung ist.

Für das kommende Jahr hat der Verein auch ein Programm herausgebracht, einige Beispiele: ein Vortrag eines Physikers über „Asteroideneinschläge als Voraussetzung für die Entstehung von Leben“, einer über Künstliche Intelligenz, eine Führung zu Picasso und Beckmann im Von-der-Heydt-Museum in Wuppertal oder ein musikalischer Streifzug durch die Musikstadt Köln. Das ganze Programm gibt es, ebenso wie den Mitgliedsantrag, auf der Homepage der Kasino-Gesellschaft.