Beim bundesweiten Aktionstag „Türen auf mit der Maus“ konnten Kinder in Leverkusen in den Amateurfunk reinschnuppern.
Aktionstag in LeverkusenKinder basteln und funken beim „Maustag“
Am Werner-Heisenberg-Gymnasium drängten neugierige Kinder zwischen sechs und zehn Jahren zu den verschiedenen Stationen, an denen Technik und Amateurfunk im Mittelpunkt stehen. Der bundesweite Aktionstag „Türen auf mit der Maus“ bot dem DARC (Deutscher Amateur-Radio-Club) Ortsverein Leverkusen die perfekte Gelegenheit, Kinder für Technik und Amateurfunk zu begeistern. Roland Hartmann vom DARC erklärt: „Unser Ziel ist es, das Interesse der Kinder an Technik zu wecken und ihnen zu zeigen, wie faszinierend Amateurfunk sein kann.“
Zum dritten Mal beteiligt sich der Ortsverein an diesem bundesweiten Aktionstag. Erstmals fand das Event am Werner-Heisenberg-Gymnasium statt, mit dem der DARC seit Anfang des Jahres kooperiert. „Wir freuen uns, dass wir hier am Gymnasium so gut aufgenommen wurden“, sagt Hartmann. In den letzten Jahren fand das Event bei ihrem Stützpunkt auf dem THW Gelände statt.
Echter Funk im gelben Bulli
Besonders beliebt bei den Kindern, die am Donnerstag in Begleitung ihrer Eltern oder Großeltern gekommen sind, war der gelbe Bus, in dem die Besucher echten Funk erleben konnten. Von Leverkusen aus können sie über Funkstationen weltweit Kontakt aufnehmen. „Es ist voll cool, dass wir hier mit Leuten aus der ganzen Welt sprechen können“, sagte ein Kind begeistert.
Ein weiteres Highlight war das Bauen eines kleinen leuchtenden Käfers. In nur 20 Minuten setzten die Kinder das kleine Elektronikbauteil zusammen, das sie anschließend als Erinnerung mit nach Hause nehmen durften. „Es macht Spaß, etwas Eigenes zu bauen“, erklärte ein Junge stolz, als er seinen fertigen Käfer in die Hand nahm. Auch das Gymnasium selbst profitiert von dem Aktionstag: Mit einer eigenen Elektronik-AG möchte die Schule die Zusammenarbeit mit dem DARC weiter ausbauen. Der Verein stellt dafür die technische Ausrüstung zur Verfügung.
Funkkontakt kann man auch ins All aufnehmen: Hartmann erläutert, dass der DARC in der Vergangenheit bereits Fragen von Kindern an Astronauten der Internationalen Raumstation ISS übermittelt habe. „Unsere nächste große Aktion wird der Kontakt mit einer Station in der Antarktis sein“, verrät er. Dafür liefen bereits umfangreiche Vorbereitungen.
Mit 146 Mitgliedern ist der DARC Ortsverein Leverkusen der fünftgrößte Verein in Deutschland. Deutschlandweit gibt es etwa 30.000 Funkamateure, die nicht nur über Geräte kommunizieren, sondern auch eigene bauen und weltweit Kontakte knüpfen. „Für mich persönlich ist das Spannendste, wenn ich nicht weiß, wer am anderen Ende der Leitung ist“, erzählt Ben Joerdens, ein erfahrener Funkamateur. „Es ist faszinierend, mit Menschen aus verschiedenen Ländern zu sprechen und dabei auch zuzuhören.“
Alle Generationen können mitmachen
Die Faszination des Amateurfunks liegt für viele auch in der Möglichkeit, selbst aktiv zu werden. Der Verein bietet regelmäßig Schulungskurse an, die bei der Bundesnetzagentur abgelegt werden können. „Im Prinzip kann jeder Funkamateur werden“, erklärt Roland Hartmann. Ein besonderes Beispiel dafür sei eine Familie aus Leverkusen: „Da haben ein Opa, der Vater und drei Kinder gemeinsam den Lehrgang gemacht – einfach, weil sie Spaß daran hatten.“ Der Amateurfunk verbindet also nicht nur Menschen weltweit, sondern auch Generationen vor Ort.
In Schulen werben die Funkamateure ebenfalls für ihr Hobby. Viele Menschen würden zwar erst mit etwa 40 Jahren in den Verein eintreten, wenn sie wieder mehr Zeit haben, doch durch die Kooperation mit dem Gymnasium sollen nun auch junge Menschen angesprochen werden. Vinny vom DARC zeigt im gelben Funkbus, wie die Funkgeräte funktionieren, und erklärt den Kindern, wem er gerade zuhört. „Es ist wichtig, dass wir auch die jüngeren Generationen für Technik und Amateurfunk begeistern“, betont Hartmann.