Kita in Manfort verzögert sichNeues Schutzkonzept im Evangelischen Kirchenkreis
Leverkusen – Kinder, Jugendliche und Schutzbefohlene vor sexualisierter Gewalt schützen: Das hat sich der Evangelische Kirchenkreis Leverkusen auf die Fahne geschrieben und bei der jüngsten Kreissynode ein Schutzkonzept verabschiedet.
Es sieht vor allem Schulungen mit internen wie externen Referenten vor: Hauptberufliche, aber auch ehrenamtliche tätige Mitarbeitende sollen sensibilisiert werden und wissen, an wen sie sich bei einem Verdachtsfall wenden können. Die Schulungen sind bereits gestartet, es gilt nun für eine knapp vierstellige Zahl an Personen eine Reihenfolge festzulegen.
Situationen analysieren
Bei diesen Terminen geht auch grundsätzlich um grenzüberschreitendes Verhalten, scheinbar banale Situationen, wie das Umarmen eines weinenden Kindes, sollen reflektiert werden. „Die Kirche lebt vom vertrauensvollen Miteinander“, betonte Superintendent Bernd-Ekkehart Scholten. Doch sie trage auch eine hohe Verantwortung, die Gefahr, dass es missbraucht werde, zu unterbinden. „Das Konzept ist nicht die Lösung“, sagte Scholten, „aber es bietet entschiedene Hilfen zur Prävention und Information“.
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Nach den Schulungen sollen alle Mitarbeitenden eine Selbstverpflichtungserklärung unterschreiben, alle drei bis fünf Jahre sollen sie auch ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen. Missbrauchsverdachtsfälle gebe es im Kirchenkreis Leverkusen nicht, erklärte der Superintendent auf Nachfrage, „ich kenne keine und ich bin in keine Schritte involviert worden“.
2018 wurde das Konzept angestoßen, Vorgaben der Landeskirche sind eingeflossen, dem jetzigen Konzept haben alle Gemeinden des Kirchenkreises Leverkusen aktiv zugestimmt: Leverkusen, Langenfeld, Monheim, Leichlingen und Burscheid . Es gehe um Haltung, darum „die Antennen auszufahren“, ergänzt Sabine Kall vom Kirchenkreis. „Es ist wichtig zu wissen, dass unterschiedliche Dinge unterschiedlich wahrgenommen werden.“
Weiterhin wurde auf der Synode beschlossen, dass 2022 ein „Schöpfungsjahr“ ausgerufen werden soll. Nachdem die Landessynode bei ihrer letzten Tagung beschlossen hat, die Treibhausgasemissionen der Gemeinden und Einrichtungen bis 2025 (in Bezug auf 2005) zu halbieren, sollen im kommenden Jahr unterschiedliche Veranstaltungen zum Thema Umwelt stattfinden. Gemeinden, die bereits mit Solarenergie arbeiten wie Quettingen, Rheindorf oder Leichlingen-Witzhelden sollen anderen Gemeinden von ihren Erfahrungen berichten, man will sich zu Themen wie Mobilität unterhalten und sich vernetzen. Die Fastenzeit 2022 soll der Startschuss sein.
Verzögerungen gibt es an anderer Stelle. Der Bauantrag bei der Umgestaltung der Johanneskirche in Manfort, die eine Kindertagesstätte werden soll, ist in Bearbeitung, bestätigte Scholten. Doch man werde den ursprünglich anvisierten Termin nicht halten können. Eigentlich sollte die Kita im August 2022 ihre Türen öffnen.
Das Nachbarschaftszentrum in Manfort hat dafür einen neuen Platz: Es zieht in die Gustav-Heinemann-Straße 73. Aktuell wird dort noch renoviert, bald soll es eröffnen.