Die Stadt hat ernsthaft nach Flächen gesucht, die sie entsiegeln kann und nur zwei Plätze gefunden. Ein Kommentar
KommentarFlächen in Leverkusen: Einmal versiegelt – immer versiegelt
Ernüchternd ist das Ergebnis dieser Suche: In einer großangelegten Sondierung nach asphaltierten und gepflasterten Flächen in der Stadt, die wasserdurchlässig gemacht und mit kühlenden Pflanzen bepflanzt werden können, hat die Verwaltung ganze zwei Parkplätze in Manfort gefunden, die sich zum Entsiegeln eignen. Aber auch nicht wirklich, denn die meiste Fläche wird künftig wohl nur mit Rasengittersteinen gepflastert, was dann „Teilentsiegelung“ heißt.
Man kann daraus etwas lernen: Einmal versiegelt – immer versiegelt. Jede Platte, jeder Pflasterstein, der oder die irgendwo gelegt wird, jedes Stück Asphalt, das irgendwo gewalzt wird, ist im Prinzip für immer für die Umwelt verlorene Fläche, weil es anscheinend tausend gute Gründe gibt, weshalb man gerade dieses Stück ganz bestimmt nicht wieder von Asphalt oder Pflasterstein befreien kann. Manchmal muss sogar Überschwemmungsgefahr als Begründung dafür herhalten, dass ein Platz versiegelt bleiben muss, obwohl Entsiegelung einer der Wege ist, etwas gegen Hochwasser zu tun.
Jetzt dürfen wir alle gespannt sein: Die Verwaltung will die Straßen der Stadt daraufhin untersuchen, ob sich nicht ein paar Quadratmeter finden lassen, auf denen man die Fahrbahn und den Unterbau herausnehmen kann, um sie zu bepflanzen. Sofort fallen einem da Fahrstreifen ein, die im Prinzip überflüssig erscheinen – aber bei näherer Betrachtung: Könnte da nicht auch eine Buspur drauf, ein Radweg. Oder fallen vielleicht Stellplätze weg?