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Man ist sicher, aber die Falschen steigen aufMitarbeiter der Stadt Leverkusen bewerten ihren Arbeitgeber

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Bürgerbüro, Luminaden, ehemalige Sparkasse. Besetzte und unbesetzte Arbeitsplätze. Foto: Ralf Krieger

Die über 3000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung wurden zu ihrer Zufriedenheit befragt.

Die Jobsicherheit ist prima, die Vorgesetzten sind es wohl nicht immer, hat eine Mitarbeiterbefragung bei der Stadtverwaltung ergeben.

Wie zufrieden sind die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung in Leverkusen? Um das zu ergründen, ließ das beim Oberbürgermeister angesiedelte Amt für Personal und Organisation eine professionelle Mitarbeiterbefragung durchführen. Sie kam auf Antrag der CDU zustande. Ein darauf spezialisiertes Büro schrieb in den ersten Wochen des vergangenen Mai 3443 städtische Angestellte an, von denen 51 Prozent antworteten. Über das Mitteilungs-Portal „z.d.A. Rat“ konnten sich jetzt die Leverkusener Ratsmitglieder eine Zusammenfassung der Ergebnisse ansehen.

Demnach scheinen die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung grundsätzlich durchschnittlich zufrieden zu sein. Auf einer Skala von 1 (schlecht, hoher Verbesserungsbedarf) und sechs (ausgezeichnet, nichts zu bemängeln), liegt die Gesamtzufriedenheit bei 4,3, also 0,3 über dem Mittel, genauso hoch wie die ermittelte Motivation.

Stadt Leverkusen: Sicherheit ist der Trumpf

Stark überdurchschnittlich, mit 5,5 von sechs möglichen Punkten bewerteten die Befragten die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes. Auch einen Sinn in der Arbeit sehen die meisten (fünf Punkte).

Zuletzt hatten einzelne Ämter Probleme, weil es Mitarbeiterschwund gibt, nicht nur bedingt durch die Altersstruktur. Grundsätzlich möchte man, dass die Mitarbeitenden treu bleiben; das trotz der Finanzmisere. Gemessen wurde deshalb auch die Bindungsstärke, die die Mitarbeitenden mit dem Arbeitgeber haben: Mit 60 Prozent fühlen sich die meisten mit der Stadtverwaltung verbunden (36 Prozent) oder sogar stark verbunden (24), acht Prozent der Befragten müssen laut der Befragung allerdings als fast verlorene Mitarbeiter gelten, mehr als jeder zehnte wird in Bezug auf Bindung als „ist in Gefahr“ eingeschätzt. Die Befragung lief natürlich anonym.

Wo die Stadtverwaltung als Arbeitgeber von den Befragten besonders geschätzt wird: Dass sie nicht in der Freizeit oder im Urlaub oder im Krankenstand erreichbar sein müssen und dass die körperlichen Anforderungen gut zu bewältigen sind und die Aussage „Ich werde bei der Stadt Leverkusen so akzeptiert, wie ich bin“, wird mit hoher Punktzahl bewertet. Ebenso: „Die Zusammenarbeit zwischen Kolleginnen und Kollegen unterschiedlicher Herkunft oder kultureller Hintergründe funktioniert gut.“

Aber es gibt auch Kritikpunkte. Verbesserungswürdig sehen die Befragten die folgenden Aussagen: „Die Stadt Leverkusen bietet mir attraktive Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten“ und „Ich werde gut eingearbeitet“. Die Aussage: „Ich halte die Aussagen und Entscheidungen des Verwaltungsvorstands für gut begründet und glaubwürdig“ bekommt nur eine unterdurchschnittliche Zustimmung. Der Verwaltungsvorstand sind der Oberbürgermeister Uwe Richrath und die Dezernenten Michael Molitor (Finanzen), Alexander Lünenbach (Bürger/Umwelt/Soziales), Marc Adomat (Bildung/Jugend/Sport) und Andrea Deppe (Planen/Bauen).

Zwischen der oberen Leitungsebene und den Mitarbeitenden steht es nicht zum Besten, denn die Aussage „Der Verwaltungsvorstand interessiert sich für die Belange der Mitarbeitenden“ wird mit unterdurchschnittlichen 3,5 Punkten als verbesserungswürdig bewertet. Offenbar sehen viele der Befragten, dass in der Verwaltung oft die falschen Kollegen Karriere machen. Die mit Abstand wenigsten Punkte (nur 3,3 von sechs) gaben die Befragten der folgenden Aussage: „Bei der Stadt Leverkusen werden Aufstiegsmöglichkeiten von Fähigkeit, Engagement und Leistung bestimmt.“