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Grundschule BurgwegModelleisenbahnen locken kleine und große Fans nach Leverkusen

Lesezeit 3 Minuten
Die Modelleisenbahn-AG der Grundschule Burgweg präsentierte ihre Anlage in der schuleigenen Turnhalle.

Die Modelleisenbahn-AG der Grundschule Burgweg präsentierte ihre Anlage in der schuleigenen Turnhalle.

Die Modelleisenbahn-AG der Grundschule Burgweg präsentierte ihre Anlage in der schuleigenen Turnhalle.

Ein ICE brauste mit hohem Tempo um die Ecke, während auf einem anderen Gleis ein Güterzug zum Halten kam. Zwischen den Strecken tummelten sich acht- bis zehnjährige Kinder, die die Züge gekonnt in Bewegung setzten oder anhielten. Die Turnhalle der Grundschule wurde am Wochenende zur Modellbahnlandschaft. Die Modelleisenbahn-AG hatte zur Präsentation ihrer Anlage geladen.

An jedem zweiten Samstag treffen sich die Schülerinnen und Schüler mit ihren AG-Betreuern in der Schule und erstellen neue Module, um ihre Anlage zu erweitern. Die Ideen und die Planung kommen dabei von den Kindern, die bei Bedarf lediglich durch die Erwachsenen unterstützt werden. Je zwei Kinder erarbeiten immer gemeinsam ein neues Modul.

Steffen Paprott vor seinem ersten Modul.

Steffen Paprott vor seinem ersten Modul.

In der Vergangenheit entstanden auf die Art unter anderem ein Flugplatz, eine Dino-Anlage, ein Baggersee mit Surfer, ein Tierheim und noch viele weitere Themenmodule. Zusammengesetzt werden sie zu einer fantasievollen Eisenbahnlandschaft.

Bereits seit 29 Jahren wird gebaut

Einer der Besucher, Steffen Paprott, war AG-Teilnehmer der ersten Stunde. Noch vor wenigen Jahren hatte er bei der Ausstellung sogar noch mitgeholfen. In diesem Jahr war er als Gast vor Ort. Sein erstes Modul in der AG existiert noch. Nach kurzem Suchen fand er es in der Anlage.

Dass er das gebaut hat, ist inzwischen 29 Jahre her. Sein Vater Gerhard Paprott hatte damals die AG gegründet. „Wir hatten damals eine Projektwoche, in denen die Eltern mitgemacht haben“, erklärte er. „In dieser Projektwoche bauten wir mit den Kindern neun Module.“

Von der Projektwoche zur Modelleisenbahn AG

Das habe einen solchen Spaß gemacht, dass sie diese AG vorgeschlagen hätten. Geplant waren dafür zwei Jahre. „Das ist schiefgegangen“, erzählte er lachend. „Sie läuft jetzt seit 29 Jahren.“ Der Sohn ist längst erwachsen und der Vater in Rente, aber die AG läuft weiter.

Insgesamt betreuen sechs Freiwillige die Kinder. Zwei dieser Betreuer haben selbst in der AG angefangen. Etwas, was Paprott sehr freut. Bis vor etwa zehn Jahren dominierten eindeutig die Jungen das Modellbahnfeld, aber dann starteten die Mädchen durch. Inzwischen liegt das Verhältnis bei etwa 60 Prozent Jungen und 40 Prozent Mädchen. 2018 waren es erstmals sogar mehr Mädchen als Jungen.

Mädchen sind auf dem Vormarsch

Paprott geht regelmäßig mit einem gestalten Modul durch die dritten und vierten Klassen und erzählt den Kindern von der AG. So wurde auch Nele darauf aufmerksam. Die Schülerin war begeistert und beschloss, mitzumachen. „Ich finde besonders gut, dass ich was bauen kann“, sagte sie. „Und dass meine beste Freundin dabei ist und dass ich noch andere kennengelernt habe.“

Eine Teilnehmerin ist sogar bereits in der fünften Klasse und macht trotzdem weiter. „Wenn sie weiter dabei bleibt, kann es gut sein, dass sie unsere erste Betreuerin wird“, sagte der AG-Gründer. Die Arbeit in der AG sei lehrreich für die Kinder. Sie setzen ihre Kreativität ein, lernen Teamwork, gemeinsames, strategisches Planen und die technischen Funktionen der Eisenbahn. Die AG finanziert sich inzwischen ausschließlich über Spenden.

An den jährlichen Ausstellungstagen wird Kaffee und Kuchen gegen eine Spende ausgegeben und an der Anlage steht ein Sparschwein. Mit dem eingenommenen Geld wird das Bastelmaterial beschafft. Viele der Bäume und Gebäude sind komplett selbst gemacht. Die Häuser entstehen aus Gips und die Bäume aus Draht und anderen günstigen Materialien. So kostet ein Modul geschätzt um die 23 Euro. So wächst die Anlage Jahr für Jahr und trägt die Handschriften von 365 Kindern.