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ArbeitLeverkusener „Netzwerk W“ ist eine wichtige Hilfe beim Wiedereinstieg ins Berufsleben

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Antje Winterscheidt (Gleichstellungsbüro), Derya Meiwandi (Gleichstellungsbüro), Dagmar Wirthmann (Agentur für Arbeit), Fabienne Herrmann (Jobcenter Leverkusen).

Sie setzen sich dafür ein, dass andere den Wiedereinstieg ins Berufsleben schaffen (von links): Antje Winterscheidt (Gleichstellungsbüro), Derya Meiwandi (Gleichstellungsbüro), Dagmar Wirthmann (Agentur für Arbeit), Fabienne Herrmann (Jobcenter Leverkusen) vom so genannten Netzwerk W Leverkusen.

Die Mitarbeitenden des sogenannten „Netzwerks W“ in Leverkusen kümmern sich um den Wiedereinstieg von Menschen –vor allem Frauen – in den Beruf.

Die Lage ist nicht einfach für dieses Quartett. Dagmar Wirthmann, Fabienne Herrmann, Derya Meiwandi und Antje Winterscheidt sind zwar für verschiedene Institutionen tätig – die Agentur für Arbeit (Wirthmann), den Jobcenter (Herrmann) und das Gleichstellungsbüro der Stadt (Meiwandi und Winterscheidt). Doch sie alle gehören zum sogenannten „Netzwerk W“ in Leverkusen. Sprich: Sie kümmern sich, daher das „W“, um den Wiedereinstig oder den Einstieg von vor allem –aber nicht nur – Frauen in den Beruf.

Bislang, seit 2011, wurde ihre Arbeit gefördert vom Land. „Über verschiedene Regierungskonstellationen hinweg und hier und da mit ein wenig Verzug zwar“, sagt Wirthmann. „Aber stetig.“ Seit diesem Jahr aber sieht es anders aus. Gibt es kein Geld mehr. Und die vier Frauen müssen gemeinsam mit ihren vielen Kolleginnen und Kollegen das Netzwerk selbst und aus eigener Kraft lebendig halten. „Weil es wichtig ist“, wie Wirthmann betont.

Leverkusen: Der Wiedereinstieg ist vor allem für Frauen schwer

Denn nach wie vor sei es ein großes Problem für viele Frauen, etwa nach der Elternzeit wieder ins Berufsleben einzusteigen. Oftmals klappe das gar nicht, da ehemals Beschäftigte nach vier Jahren ohne Berufsleben als „nicht gelernt“ galten. Weil sich das Familienleben nicht mit einem Job vereinbaren lasse. Oder weil es aufgrund von personellen Engpässen in Kitas und anderen Einrichtungen kein Betreuungsangebot für die Kinder gebe.

Und wenn es dann doch mal funktioniere, dann stehe da oftmals die Arbeit in Teilzeit. „Das ist bei über 80 Prozent der Frauen der Fall“, sagt Wirthmann. Und genau deshalb sei es unumgänglich, dass das Netzwerk seine Arbeit und sein Engagement fortführe. In Zeiten, in denen es ohnehin an Fachkräften mangele.

Sicherlich;. Aufgrund der Tatsache, dass es keine Förderung mehr gebe, „können wir viele Aktionen und Projekte für die Menschen nicht mehr anbieten. Uns fehlen finanzielle und personelle Ressourcen“. Dazu gehörten etwa Infotage, bei denen früher Typberatungen vorgenommen oder Bewerbungsfotos aufgenommen werden konnten.

Die stete Aktualisierung von Broschüren, die den Menschen Hilfe und potenzielle Ansprechpartner und Ansprechpartnerinnen an die Hand gaben. Oder die Pflege und der Unterhalt von Internetseiten. Kurzum: Viel Gewichtiges, viel Essenzielles ist weg. Indes: Nach wie vor gibt es Angebote, mit denen Arbeitssuchende unterstützt werden.

Vier Veranstaltungen des Netzwerks

So findet am 7. September in der VHS Leverkusen von 10 bis 12 Uhr ein Veranstaltung der Agentur für Arbeit für alle Menschen statt, die nach einer Erziehungs- oder einer Pflegezeit wieder in ihren alten Beruf wollen, respektive eine neue Aufgabe suchen. Am 11. September dann gibt es in der Hauptstelle der Stadtbibliothek in der Rathausgalerie in Wiesdorf einen Workshop zum gleichen Thema speziell für Frauen (9 bis 12.30 Uhr).

Am 28. September laden die Mitarbeitenden des Netzwerkes – zu dem neben der Agentur für Arbeit, des Gleichstellungsbüros und des Jobcenters auch zahlreiche andere Institutionen gehören – gemeinsam mit der Wupsi ein zu einer Aktion, bei der Wege in den Beruf der Busfahrerin aufgezeigt werden.

Und am 14. November schließlich folgt eine Infoveranstaltung zum Thema Teilzeitberufsausbildung im Verwaltungsgebäude am Goetheplatz in Opladen (10 bis 11.30 Uhr) und später online (17 bis 18 Uhr), an dem auch das Wuppermann-Bildungswerk teilnimmt. Gerade letzteres Thema sei ein akutes: „Eine Ausbildung in Teilzeit kann man quasi überall absolvieren, aber die wenigsten wissen oder machen das“, sagt Antje Winterscheidt.


Die Teilnahme an sämtlichen Veranstaltungen ist kostenlos. Anmeldungen sind per Mail (derya.meiwandi@stadt.leverkusen.de) möglich. Alle Informationen gibt es über die Stadt Leverkusen unter der Telefonnummer 0214/4068303.