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Neubauprojekt Rheindorf„Sowas kann eine Stadt im Klima-Notstand nicht bauen lassen“

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Zwischen Peenestraße, Wald und Autobahn will die „Deutsche Reihenhaus AG“ eine Siedlung errichten. Was im Umweltausschuss sacht kritisiert wurde, stieß im Bauausschuss auf entschiedene Ablehnung.

Leverkusen – 27 Reihenhäuser in drei Reihen. Alle nach Westen ausgerichtet, nur die Farben leicht abgestuft. Die „Deutsche Reihenhaus AG“ hat für ein Feld am Nordwest-Rand von Rheindorf einen sehr einfachen Plan vorgelegt. Mit der Begründung, dass die Häuser für viele erschwinglich sein sollen. Das ist die Grundidee des Unternehmens aus Köln-Poll. Den für Rheindorf vorgesehenen Haustyp nennen die Investoren „Familienglück“.

Die Politiker macht er nicht glücklich. Schon im Umweltausschuss war die Einfallslosigkeit des Konzepts beklagt worden. Im Bauausschuss erhob sich am Montagabend ein ganzer Chor von Kritikern. Die Abgesandten mussten sich so einiges anhören, konnten aber vom Zuschauerrang aus nicht eingreifen. Deshalb bat Andrea Deppe die Politiker irgendwann um Mäßigung. Man müsse im Gespräch bleiben, wenn etwas Besseres erreicht werden solle.

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Das muss es aber: „Das ist ja so etwas von Nullacht-fuffzehn, das ist ja fürchterlich“, klagte Klaus Wolf. Was den Grünen noch mehr störte als der Bauplan war das absolut ambitionslose ökologische Konzept. Das von den Kölnern gepriesene Block-Heizkraftwerk für die Mini-Siedlung an der Muldestraße erfülle nicht die Erwartungen: „Bei der reinen West-Ausrichtung gehören Solarmodule aufs Dach.“ Mit Sonnenenergie und Erdwärme sei viel mehr zu gewinnen als mit dem zentralen Heizkraftwerk.

„So etwas kann eine Stadt im Klima-Notstand nicht bauen lassen“

Von der Klimaliste wurde das Konzept sogar noch viel heftiger unter Beschuss genommen. „Das atmet den Geist der 80er Jahre“, schimpfte Frank Pathe. In Köln gebe es günstige Häuser, „die haben Passiv-Standard“. Damit sparten die Bewohner auf die Dauer viel mehr Geld als mit einem Block-Heizkraftwerk, das dann auch noch mit fossiler Energie betrieben werden soll. Pathe fasste zusammen: „So etwas kann eine Stadt im Klima-Notstand nicht bauen lassen.“

Doch es ging nicht nur um die ökologischen Aspekte. Gisela Kronenberg wollte wissen, wie viele der 27 Häuser denn in den Zwischenverkauf gehen sollen, was den Zugang zum „Familienglück“ fraglos teurer mache. Das sei jetzt noch nicht festgelegt, teilte Baudezernentin Deppe der Linken mit. Karl Schweigers Zweifel am Konzept waren grundsätzlich. „Da gehören dreistöckige Mehrfamilienhäuser hin. So ein jungfräuliches Grundstück sollte man optimal ausnutzen“, so der Mann von der Bürgerliste. Das ergebe zusätzlich Lärmschutz für die Bewohner der Hochhäuser an der Peenestraße, die unter der A 59 leiden. Die „Deutsche Reihenhaus AG“ will die Bewohner der neuen Häuser mit besonderer Dämmung und Verglasung vor dem Autolärm schützen.

CDU und FDP haben nicht so gar viel an dem Konzept auszusetzen. „Wenn es preiswert sein soll, muss man Kompromisse machen“, findet Freidemokrat Uwe Bartels. Wie die aussehen, hängt von weiteren Gesprächen zwischen Baudezernat und den Investoren ab. Für Klaus Wolf ist klar, dass viel verändert werden muss: „So, wie das hier steht, werden wir nicht zustimmen.“