Nur drei intakte BlitzerStadt Leverkusen will mobile Anlagen – Reparatur zu aufwendig

Der Starenkasten an der B 51 in Neuboddenberg.
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Leverkusen – Da waren’s nur noch drei. Und nicht mehr 17. Die meisten der Starenkästen in Leverkusen sind mittlerweile leer: Die Technik ist veraltet, Reparaturen viel zu aufwendig. Geblitzt wird noch auf der Bensberger Straße in Schlebusch, der Berliner Straße in Höhe Neuboddenberg und auf dem Europaring vor der Unterführung in Küppersteg. Aber auch dort wird die Sache absehbar ein Ende haben: Ende des Jahres soll mit dem Umbau des Bereichs begonnen werden. Dann kommt auch der Starenkasten weg.
Bremsmanöver erforderlich
Ganz weg kommen von der stationären Geschwindigkeitsüberwachung will man im Rathaus allerdings nicht. Die Sicht des früheren Oberbürgermeisters Paul Hebbel hat sich in der Stadtverwaltung nicht durchgesetzt: Hebbel hatte mit Blick auf den Kasten auf der B 8 unweit des Bayer-Kreuzes mit einem „Gesslerhut“ verglichen. Die Anlage zwinge die Autofahrer zu einem untertänigen Bremsmanöver – einen echten Sinn habe die Anlage nämlich nicht.
Trotzdem will die Stadtverwaltung von dem Bayer-Kasten, der auch ohne Kamera seinen Effekt nicht verfehlt, nicht lassen: Sie schlägt vor, das Gerät mit Laser-Technik auszustatten. Dann muss man keine Sensoren mehr in die Fahrbahn einlassen. Vor allem daran liegt es nämlich, dass die Starenkästen nach und nach vom Netz gingen: Weil die Sensoren nicht mehr richtig funktionierten, entzog das Eichamt den Anlagen die Betriebserlaubnis – das Verlegen neuer Schleifen hätte jeweils 25 000 Euro gekostet.
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Zukunftsfähig wäre das sowieso nicht gewesen. Ende 2020 wird der Kamerahersteller alle Serviceleistungen für alte Geräte einstellen. Dann funktioniert absehbar kein Starenkasten mehr, wenn er noch mit einer herkömmlichen Kamera bestückt ist. „Das bedeutet, dass spätestens Ende 2021 das Ende der stationären Geschwindigkeitsüberwachungen bevorsteht“, schreibt die Verwaltung.
Drei Anlagen sollen bleiben
Dazu soll es nicht kommen. Die Stadtverwaltung will mobile Systeme anschaffen und neben dem Bayer-Kasten zwei feste Anlagen umrüsten: den derzeit ebenfalls ungefährliche Starenkasten auf der Burscheider Straße bei Pattscheid in Richtung Opladen und den auf der Gustav-Heinemann-Straße in Manfort. Ob sie mit ihren Vorschlägen durchkommt, ist aber fraglich: In der Bezirksvertretung I wurde das Starenkasten-Konzept am Montagabend kritisch gesehen.
„Das entspricht nicht dem Prinzip, das der Stadtrat vor Jahren verabschiedet hat“, sagte Erhard Schoofs von der Bürgerliste. „Wir wollen, dass Anlagen dort stehen, wo es gefährlich ist, wo es Unfallschwerpunkte gibt.“ An den nun mehr vorgeschlagenen Standorten aber „wird nur Geld verdient“. Das sei aber nicht der eigentliche Zweck von Geschwindigkeitskontrollen.
So sieht es auch Wolfgang Berg von den Grünen. Ihm fielen, wie auch Rüdiger Scholz von der CDU, andere Stellen ein, etwa an der Solinger Straße in Rheindorf. Dort macht auch Horst Müller regelmäßig schlechte Erfahrungen. Der Mann ist Taxifahrer.