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Nur die Bielertkirche bleibtGemeindezentren in Lützenkirchen und Quettingen schließen

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Die evangelischen Kirchen in Quettingen (r.) und Lützenkirchen (l.) wird es bald nicht mehr geben.

  1. Der evangelischen Kirche in Opladen stehen gewaltige Veränderungen bevor.
  2. Dass nur eines von drei Gemeindezentren bleibt, war bekannt. Nun haben sich die Verantwortlichen für die Bielertkirche entschieden.
  3. Lützenkirchen und Quettingen werden umgenutzt oder verkauft. Bis dahin dauert es allerdings noch. Wir haben Informationen über einen möglichen Investor – und erklären, wie es mit den Gebäuden nun weitergehen soll.

Leverkusen – Die meisten hatten es wohl schon geahnt. Am Sonntag hatten sie dann endlich Gewissheit: Die Opladener Bielertkirche bleibt bestehen. In einer Gemeindeversammlung verkündeten die Pastoren ihre Entscheidung für den Aufbau eines neuen Zentrums am Bielert. Das bedeutet auch: Die evangelische Kirche trennt sich von den Standorten Quettingen und Lützenkirchen.

Um zu dieser Entscheidung zu kommen, haben die Verantwortlichen nicht nur eine Gebäudestrukturanalyse durchführen lassen, sie haben auch mit Architektur-Studenten zusammengearbeitet, die Visionen für ein neues Opladener Kirchenzentrum entwickeln sollten. „Sechs von sieben Entwürfen haben sich für den Bielert als Zentrum entschieden“, erklärt Pfarrer Martin Weidner.

Die Opladener Kirche im Wandel

Neues Zentrum am Bielert

Hier soll das neue Zentrum entstehen. Läuft alles nach Plan, wird ab Januar 2021 der Turm erneuert. Während 2022 das Dach geöffnet und renoviert werden soll, muss die Gemeinde ausweichen – vermutlich nach Quettingen. Da der Bau nur jeweils im Januar gestartet werden kann, ist eine Verzögerung um ein Jahr möglich. Pläne für die Neugestaltung des Bielert – etwa mit einem großen Gemeindehaus und genossenschaftlichen Wohnungen – sollen im Herbst 2020 vorliegen. (pg)

Quettingen bleibt wohl vorerst

Dass das Quettinger Gemeindezentrum noch in diesem Jahr geschlossen wird, schätzt Pastor Noesser als „sehr unwahrscheinlich“ ein. Vorerst wird es wohl als Ausweichstandort für die Zeit der Renovierungen am Bielert bestehen bleiben. Zudem ist das Interesse an einer Umnutzung des Gebäudes wohl nicht so ausgeprägt wie am Standort Lützenkirchen. Das Ziel der Verantwortlichen ist eine Umnutzung, die einen unmittelbaren Nutzen für den Stadtteil hat. (pg)

In Lützenkirchen kann es schnell gehen

Dass die aufwendigen Sanierungen in Lützenkirchen vor rund sechs Jahren im Nachhinein als Fehlinvestition angesehen werden können, gestehen die Verantwortlichen ein. Der Wunsch von Seiten der Kirche ist ein Erhalt des Gebäudes – in welcher Form auch immer. Kaufinteressenten gibt es wohl, bei dem jüngsten der drei Gemeindehäuser ist ein schneller Verkauf durchaus denkbar. Im laufenden Jahr allerdings passiert wohl auch hier noch nichts. (pg)

Auch das Ergebnis der Strukturanalyse legte nahe, die Kräfte an der Bielertkirche zu bündeln. Schließlich steht diese unter Denkmalschutz – sie würde ohne Gemeinde also leer stehen, als schmuckes Relikt vergangener Tage. Und das will niemand.

Quettingen und Lützenkirchen hingegen können umgenutzt werden. „Wir haben einen diakonischen Auftrag. Wir wollen, dass die bisherigen Gemeindezentren auch in Zukunft dem Stadtteil dienen.“

Möglicher Investor kommt aus der Gemeinde

Interesse für die Flächen in Quettingen und Lützenkirchen scheint zu bestehen:„Wir führen schon lose Gespräche über einen Verkauf“, erklärt Pastor Stephan Noesser. Wie der „Leverkusener Anzeiger“ erfuhr, handelt es sich bei dem möglichen Käufer um ein Mitglied der Kirchengemeinde. Allerdings geht die Kirche von weiteren Interessenten aus, bislang ist nichts entschieden.

Konkret sind die Pläne für Erweiterungen am Bielert noch nicht. Die Vorschläge der Studenten dienten bisher vor allem dazu, entscheiden zu können, welches Zentrum bestehen bleibt. In einer zweiten Phase geht es bis Herbst um die Ausarbeitung konkreter baulicher Pläne. Im kommenden Jahr soll eine professionelle Ausschreibung folgen, um schließlich einen Architekten engagieren zu können. Ausgeschlossen wird erstmal nichts, auch eine Öffnung der Kirchenfassade für den Anbau eines größeren Raumes steht zur Debatte.

Veränderung als Chance: Martin Weidner und Stephan Noesse präsentieren ein Modell für das neue Zentrum am Bielert.

„Wir machen das alles nicht für die Gebäude, sondern für die Menschen“, stellt Weidner klar. Für viele Mitglieder, die seit 30 Jahren in Quettingen oder Lützenkirchen ihr Gemeindehaus besuchen, bedeuten die Veränderungen eine riesige Herausforderung.

Weidner allerdings stellt unter den 9000 Mitgliedern in Opladen eine Bereitschaft fest, sich neu für die eigene Kirche einzusetzen: „Die Power, die da erwacht ist, macht uns glücklich. Auch wenn der Anlass dafür vielleicht ist, dass wir wenig Geld haben.“ Die Entscheidung für den Bielert wurde am Sonntag einstimmig gefällt – „ein Wunder“, meint Weidner: „Entscheidend ist, dass das Evangelium auch in Zukunft Menschen in Opladen erreicht. Es geht nicht um uns.“ Immerhin der Erhalt der Bielertkirche ist in dieser Hinsicht eine frohe Botschaft.