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Basketball für BrustkrebsvorsorgePinktober bei Leverkusener „Wings“-Heimspiel

Lesezeit 3 Minuten
Ines Beyer und ihre Kollegin Mylene Thiel in pinken Trikots

Dr. Ines Beyer und ihre Kollegin Mylene Thiel klärten über Brustkrebsvorsorge auf.

Am Samstag war die Sporthalle des Werner-Heisenberg-Gymnasiums (WHG) in Pink getaucht – Grund dafür: Aufklärung über Brustkrebs

Pinke Trikots der Wings-Basketballerinnen, pinke Luftballons auf der Tribüne und auch die Fans erschienen zum Heimspiel der Leverkusener Wings am Samstag fast alle in pink. Denn Pink war Eintrittskarte: Wer ein pinkes Kleidungsstück trug, durfte das Spiel kostenlos genießen. Hintergrund war eine Aufklärungsaktion der Basketballmannschaft und ihrem Gesundheitspartner der Bergischen Krankenkasse, die gemeinsam mit dem Leverkusener Klinikum über Brustkrebs informierten.

Ines Beyer, Chefärztin der Frauenklinik, verteilte gemeinsam mit ihren Kollegen Mylene Thiel und David Posor „Duschkarten“ auf denen angeleitet ist, wie Frauen ihre Brust beim Duschen – daher der Name – abtasten können. „Der Brustkrebs ist der häufigste Krebs der Frau. Es trifft jede achte Frau, und wenn man es früh erkennt, hat man sehr gute Heilungschancen“, erklärt Beyer. Das eigene Abtasten des Körpers ist wichtig, um frühzeitig Veränderungen zu erkennen und diese anschließend ärztlich untersuchen zu lassen. Die Selbstuntersuchung ersetze nicht die jährliche ärztliche Vorsorgeuntersuchung, betont das Klinikum, sei aber zusätzlich sinnvoll.

Klinikum Leverkusen erklärt, wie Frauen ihre Brust abtasten können

Angst, einen Knoten zu ertasten oder sich unnötig Panik zu machen, müsse man nicht haben, sagt Mylene Thiel. „Jede Person kennt den eigenen Körper am besten und erkennt Unterschiede am schnellsten. Es geht nicht darum, bei sich selbst Krebs zu diagnostizieren, sondern Unterschiede zu entdecken“, so Thiel.

Auffälligkeiten sollten Frauen von einem Gynäkologen beziehungsweise einer Gynäkologin abklären lassen. Immerhin könnten hinter den Anzeichen auch entzündliche Prozesse stecken, wie Beyer erklärt, aber auch die müssten natürlich behandelt werden. Für alle, die nicht zur Basketballaktion kommen konnten, empfiehlt Beyer den Youtube-Kanal des Klinikums: Dort wird in einem Video nochmal erklärt, wie Frauen ihre Brust selbstständig abtasten können.

Für Frauen ab 50 Jahren sei es wichtig, regelmäßig ein Mammographie-Screening zu machen, sagt Beyer: „Beim Mammographie-Screening kann Brustkrebs schon dann erkannt werden, wenn er noch gar nicht ertastbar ist, das Screening eröffnet exzellente Heilungschancen.“ Mit einigen Basketball-Fans sei die Ärztin auch schon ins Gespräch gekommen. Diese Gespräche zeigen dem Organisationsteam, dass das Event seinen Nutzen erfüllt: Es schafft Aufmerksamkeit und Sensibilität für das Thema. „Es ist total schön, dass das Thema Vorsorge aktiv wahrgenommen wird“, freut sich David Posor aus der Unternehmenskommunikation des Klinikums.

Die Aktion macht die Fans auf die Bedeutung von Vorsorge aufmerksam, den meisten scheint das Thema allerdings ohnehin schon ein Anliegen zu sein. „Ich gehe alle zwei Jahre zur Mammographie, ich gehe zwar nie gerne dahin, aber ich gehe trotzdem“, sagt ein Wings-Fan, wie wichtig Vorsorge ist, habe sie auch an ihre Tochter weitergegeben. „Je früher es erkannt wird, desto besser“, appelliert sie an alle, die sich noch nicht mit dem Thema auseinandergesetzt haben.

Basketballerinnen auf dem Spielfeld

Die Wings-Basketballerinnen spielten in Pink.

Eine Freundesgruppe, die aus Köln für das Wings-Spiel angereist ist, geht ebenfalls sehr gewissenhaft mit dem Thema um. „Ich hatte selbst Krebs, deswegen ist mir das Thema wichtig“, sagt eine Kölnerin. Sie taste sich selbst ab, gehe zur Vorsorge und es helfe auch, mit Freunden darüber zu sprechen. Auch, wenn in ihrer Freundesgruppe die Thematik bereits Raum finde, hält sie den Aktionstag für sinnvoll: „Im Alltag geht das doch oft unter“, außerdem: „So ein Awareness-Tag ist auch sinnvoll, um Männer ins Boot zu holen: Brustkrebs kann auch bei Männern vorkommen“, so die Kölnerin.

Und so war der Aktionstag anlässlich des weltweiten „Pinktober“ wohl für alle Parteien ein Gewinn. Sören Pröpper, Marketingleiter von Wings Leverkusen, freut sich, dass der Verein mit dem Event der Leverkusener Allgemeinheit etwas Gutes tun kann. „Wir wollen etwas an die Gesellschaft zurückgeben. Immerhin hat man als Sportverein auch gesellschaftliche Verantwortung, die wollen wir wahrnehmen“, so Pröpper. Eine solche Aktion noch einmal zu wiederholen, kann er sich ebenfalls gut vorstellen. Gut möglich also, dass sich im nächsten Pinktober auch die Sporthalle des WHG wieder in Pink färbt.