OpladenPolitiker fordern Planungsstopp für neue Leverkusener Feuerwache Auf den Heunen

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Die Felder gegenüber Auf den Heunen betrachtet die bauverwaltung als geeigneten Standort für eine neue Feuer- und Rettungswache. Foto: Ralf Krieger

Die Felder gegenüber dem Sträßchen „Auf den Heunen“ (hinten) betrachtet die Bauverwaltung als geeigneten Standort für eine neue Feuer- und Rettungswache.

FDP, Opladen Plus und die Bürgerliste beantragen, die Planung für eine Feuerwache Auf den Heunen zu stoppen.

In den Prozess der städtischen Pläne zum Bau einer Feuerwache in Opladen, genannt „Auf den Heunen“, ist zuletzt Bewegung gekommen. Zu groß, zu teuer, am falschen Platz: Nicht nur die Umweltschützer Leverkusens laufen gegen den Standort Sturm. Die politische Mehrheit für die Wache war in der jüngsten Ratssitzung nicht mehr ganz so klar, nachdem es zu der Machbarkeitsstudie eine geheime Abstimmung gegeben hatte. Bei 25 Ja-Stimmen gab es überraschende 22 Nein-Stimmen.  Als Reaktion darauf fordern jetzt die FDP, Opladen Plus und die Bürgerliste in einem Antrag den Stopp der Planung für den Standort. 

Die Felder gegenüber Auf den Heunen betrachtet die Bauverwaltung als geeigneten Standort für eine neue Feuer- und Rettungswache.

Die Felder gegenüber Auf den Heunen betrachtet die Bauverwaltung als geeigneten Standort für eine neue Feuer- und Rettungswache.

Die Vereine und Partei begründen ihren Antrag damit, dass ein Großprojekt, für das über viele Jahre immer wieder Entscheidungen getroffen werden müssten, eine breite Mehrheit brauche, die sei aber nicht mehr auf Dauer sicher. Solche Mehrheiten, die von fast allen Ratsmitgliedern getragen wurden, habe es beim Bahnstadt-Projekt und beim Umbau der City stets gegeben.

Für das Großprojekt neue Feuerwache Nord, dessen voraussichtlicher Kostenrahmen (Stand heute  120 Millionen Euro) ziemlich genau dem Volumen des Stadtumbauprojektes „Neue Bahnstadt“ entspreche, seien über Jahre und mindestens über eine Legislaturperiode hinaus immer wieder Mehrheiten notwendig.

Die Stadt laufe Gefahr, Planungskapazitäten und Finanzmittel in erheblichem Umfang vergeblich einzusetzen, ohne in der Sache wirklich voranzukommen, weil diese Mehrheiten nun nicht mehr auf Dauer sicher seien. Die Machbarkeit der alternativen Flächen, die von der Verwaltung nicht weiter verfolgt würden, sollten noch einmal geprüft werden, so die Antragsbegründung. Gemeint ist etwa das künftige Gewerbegebiet an der Solinger Straße.

Die Feuerwache Nord auf zwei Standorte verteilen?

Weil die Planung der Feuerwache „Auf den Heunen“ absehbar extrem lange dauern dürfte, plant die Stadt derzeit an einer Interimslösung, bei der die Opladener Feuerwehr auf mehrere Standorte aufgeteilt werden soll. Eine kleinere Zwischen-Wache könnte in der westlichen Bahnstadt an der Europaallee auf das Grundstück zwischen dem Erzeugergroßmarkt und dem Henkelmännchenplatz gebaut werden, wie kürzlich aus einer Bezirkssitzung durchgesickert ist. FDP, Bürgerliste und Opladen Plus wollen, dass die Stadtverwaltung prüfen soll, ob man dort nicht dauerhaft mit der Feuerwehr bleiben und die Feuerwache nicht dezentral organisieren kann.

Die Verwirklichung der Feuerwache auf dem angepeilten Baugrundstück von 30.000 Quadratmetern im Landschaftsschutzgebiet ist auch deshalb unsicher, weil die Umweltverbände eine Klage angekündigt haben. Ein Verwaltungsgericht kann den Bau im Landschaftsschutzgebiet nur zulassen, wenn sich kein alternatives Grundstück ohne Schutzstatus findet. Zudem könnte es zu einem weiteren Verfahren kommen, weil die Stadt einen widerständigen Landwirt enteignen muss, dem Auf den Heunen Felder gehören.

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