MeisterschaftswürdigungRatsausschuss will keine „Xabi-Alonso-Straße“ in Leverkusen

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Ein Sticker mit der Aufschrift „Xabi-Alonso-Allee“ klebt auf einem Straßenschild.

Diese Hoffnung mancher Bayer-Fans wird keine Realität.

Einige Bürger Leverkusens möchten Meistertrainer Xabi Alonso bereits jetzt im Stadtbild verewigen. Dieser Plan ist schwierig umzusetzen.

Am 14. April setzte die Mannschaft von Bayer 04 Leverkusen ihren Club auf die Landkarte der deutschen Fußballmeister. Wesentlichen Anteil daran hatte bekanntermaßen der Trainer Xabi Alonso. Trotzdem wird sein Name nicht alsbald in der Leverkusener Straßenkarte zu finden sein. Am Donnerstagnachmittag lehnte der Umweltausschuss, der auch für Bürgerbegehren zuständig ist, einstimmig einen Bürgereintrag ab, der dies angeregt hatte.

Natürlich waren sich auch die Anwesenden in der Ausschusssitzung darüber einig, dass die Leistung von Xabi Alonso nicht hoch genug einzuschätzen sei. Dies allein reiche als Grund aber noch nicht aus, um eine Straße oder einen Weg nach ihm zu benennen: Neben dem sich aus einem solchen Schritt ergebendem Mehraufwand für die Verwaltung und gegebenenfalls Anwohner, sind es in diesem konkreten Fall vor allem kommunalrechtliche Bestimmungen, die das Vorhaben ausschließen.

Geltender Ratsbeschluss spricht dagegen

Allgemein ist es in Deutschland nicht üblich, Straßen nach lebenden Personen zu benennen, was vornehmlich eine Lehre aus der Zeit des Nationalsozialismus ist. Ungeachtet dessen hat der Rat der Stadt in dieser Hinsicht bereits in der Vergangenheit beschlossen, dass es unzulässig ist, lebende Personen durch einen eigenen Straßennamen zu würdigen. Der Deutsche Städtetag hatte dies ebenfalls abgelehnt.

Einen Rad- oder Fußweg an der Dhünn nach ihm zu benennen, wäre eine Beleidigung für die sportliche Leistung von Xabi Alonso
CDU-Ausschussmitglied Bernhard Marewski

Da die Ausschussmitglieder dennoch Verständnis für das Begehren der Bürger aufbrachten, kamen Alternativvorschläge zur Sprache: So sei es bei anderen Fußballvereinen geläufig, beispielsweise eine Tribüne des eigenen Stadions nach Clubikonen zu benennen. Darüber hinaus gab CDU-Ratsmitglied Bernhard Marewski zu Bedenken, dass speziell die Benennung eines Rad- und Fußweges entlang der Dhünn (so lautete der Vorschlag eines Bürgerantrages), „eine Beleidigung für die sportliche Leistung von Xabi Alonso“ sei.

Nachdem vor kurzem das Vorhaben scheiterte, unter anderem Xabi Alonso zum Leverkusener Ehrenbürger zu machen, ist damit also der nächste Anlauf für eine offizielle Würdigung vom Tisch.

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