AboAbonnieren

ProtestLeverkusener Remigius-Krankenhaus geht gegen Lauterbachs Pläne auf die Straße

Lesezeit 2 Minuten
Pflegedirektorin Julia Schwab, Geschäftsführer Thomas Karls und der ärztliche Direktor Sascha Wiehstutz (v.r.) am Mittwochmorgen gemeinsam mit Dutzenden Mitarbeitern des Remigius-Krankenhauses auf dem Weg nach Düsseldorf.

Pflegedirektorin Julia Schwab, Geschäftsführer Thomas Karls und der ärztliche Direktor Sascha Wihstutz (v.r.) am Mittwochmorgen gemeinsam mit Dutzenden Mitarbeitern des Remigius-Krankenhauses auf dem Weg nach Düsseldorf.

Dutzende Mitarbeitende des Leverkusener St. Remigius-Krankenhauses fuhren am Mittwoch zu einer Demonstration nach Düsseldorf.

Auf dem Bahnhof Opladen standen am Mittwochvormittag gegen 10 Uhr gleich Dutzende Frauen und Männer, die in grüne T-Shirts gewandet auf einen Zug in Richtung Düsseldorf warteten – die Aufschrift auf den T-Shirts lautete: „Reform ja! Aber kein 'Karlschlag' der Kliniken“. Die rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des St. Remigius-Krankenhauses fuhren in die Landeshauptstadt, um dort vor dem Landtag gemeinsam mit Klinikbeschäftigten aus dem ganzen Land für eine auskömmliche Finanzierung der Krankenhäuser zu demonstrieren.

Mit dabei auch die komplette Leitung des Remigius-Krankenhauses. „Wir fahren aus zwei Gründen nach Düsseldorf“, erläuterte Thomas Karls, Geschäftsführer des Opladener Krankenhauses. „Es geht zum einen darum, dass wir kurzfristig finanzielle Hilfe fordern. Wir erwarten für 2024 eine Steigerung unserer Erlöse um vier bis fünf Prozent. Unsere Kosten sind aber, unter anderem durch höhere Löhne und die Inflation, um elf bis zwölf Prozent gestiegen.“

Der andere Grund, und darauf zielte auch der Spruch auf den T-Shirts ab, für den Protest in Düsseldorf sind die Krankenhausreformpläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. „Wir sind ein Haus der Grund- und Regelversorgung, bieten aber in der Geriatrie, in der Wirbelsäulenchirurgie und der Orthopädie Spezialisierungen mit hervorragenden Leistungen an. Lauterbach sagt das nie so explizit, aber die Botschaft ist doch implizit immer: Die großen Häuser sollen die Spezialisierungen anbieten“, führte Karls aus. Für ein Krankenhaus wie das St. Remigius stellt sich da die Frage, welchen Platz es in der künftigen Kliniklandschaft nach der Reform einnehmen wird – oder ob es für sie in dem geplanten neuen System überhaupt noch einen Platz gibt.

Ein Zusammengehen mit dem Klinikum Leverkusen, das in den vergangenen Wochen im Raum stand, kommt für das katholische Krankenhaus in dieser Situation eher nicht in Frage. „Wir würden eine konfessionelle Lösung bevorzugen“, stellte Karls auf Nachfrage klar.

Doch am Mittwoch fuhren die Beschäftigten des St. Remigius-Krankenhauses erst einmal gemeinsam mit 40 weiteren Auszubildenden der „KPlus-Gruppe“, zu der das Opladener Haus gehört, und die am Bahnhof Haan dazustoßen wollten, nach Düsseldorf. Auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums machten sich zu dem Protest vor dem Landtag auf den Weg in die Landeshauptstadt.