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Überfall auf SeniorinSchockierender Fall aus Leverkusen-Rheindorf bei „Aktenzeichen XY“

Lesezeit 3 Minuten
Die Tat ereignete sich an der Kreuzung Pützdelle/Am Vogelkreuz.

Die Tat ereignete sich an der Kreuzung Pützdelle/Am Vogelkreuz.

Moderator Rudi Cerne ist entsetzt vom „extrem gewaltbereiten“ Täter.

Mit knapp 35 Euro Bargeld und dem Ehering des verstorbenen Mannes verlässt der Täter nach den gewaltsamen Übergriffen auf die damals 83-jährige Rheindorferin ihre Wohnung. „Wie kann man einer alten Frau so etwas nur antun?“, fragt sich Rudi Cerne in der Aktenzeichen-XY-Sendung vom Mittwoch, 22. Januar.

In der Fernsehsendung wurde das Geschehen vom 13. Mai 2023 in einem Mehrfamilienhaus bei der Einmündung Pützdelle/Am Vogelkreuz beleuchtet. Der Tatverlauf: Nach einer samstäglichen Kaffeerunde und ihrem Einkauf kehrte die nichtsahnende Seniorin in ihre Wohnung zurück, kochte telefonierend mit offenem Fenster, bis es zwischen 16.55 und 18.40 Uhr klingelte. Laut der Darstellung in Aktenzeichen XY kann sie sich nicht mehr genau an Beginn und Ablauf der Ereignisse erinnern, Hauptkriminalkommissarin Judith Düllmann von der Kripo Köln fügte in der Sendung hinzu, dass das Opfer während der Tatausführung teilweise bewusstlos gewesen sei.

Täter hat „wenig geraubt“

Die Frau öffnete einem unbekannten Mann die Tür, der sie sofort in die Wohnung zurückgedrängt, mit Messer bedroht und geschlagen habe. Der Täter brachte sie mit Gewalt in das Badezimmer und durchsuchte im Anschluss die Wohnung nach Wertsachen. Die Beute: 35 Euro und ein Ehering.

Weil die Rheindorferin zu dem Zeitpunkt nicht ihr Hörgerät trug, nahm sie keine Geräusche aus der Wohnung wahr, versuchte zu fliehen, doch scheiterte: Der Mann bemerkte sie, warf sie gewaltsam zu Boden und fesselte sie mit einer Wäscheleine.

Nicht die erste Tat des Unbekannten

Düllmann beschrieb die folgenden Taten des Mannes als „überlegtes Verhalten“, es sei „bestimmt nicht die erste Tat“ von ihm gewesen: Er wusch Hände und Hals des Opfers mit Desinfektionsmittel und verteilte mit einer Bürste eine Lauge aus Waschmittel und Wasser, ein Trick, um mögliche DNA-Spuren zu verwischen.

Nachdem er die Wohnung verlassen hatte, schleppte sich die schwer verletzte Senioren zur Haustür und brach zusammen. Laut Polizeibericht fand ein Nachbar sie um 18.45 Uhr im Treppenhaus. Durch den „wirklich brutalen Überfall“, so der Moderator, erlitt die Frau mehrere Knochenbrüche und Blutergüsse. Eine Rippe drang ebenfalls in die Lunge. Sie schwebte kurze Zeit in Lebensgefahr.

Ihr Körper sei „immer noch eingeschränkt“ in seinen Bewegungen, sie haben zusätzlich „psychisch tiefe Spuren“. „Warum diese Brutalität? Die Seniorin war praktisch hilflos und zu keiner Gegenwehr fähig“, sagte Rudi Cerne.

Seniorin vermutlich ein Zufallsopfer

Kriminalkommissarin Judith Düllmann vermutete, die Rentnerin sei ein Zufallsopfer. Es gäbe „keine Hinweise auf frühere Beziehung oder Verbindungen“. Daraus, dass sich bei offenem Fenster gekocht und telefoniert habe, könnte der Täter geschlossen haben, dass sie sich alleine in der Wohnung befand. Zusätzlich war ihre Haustür zu der Zeit defekt, was außerhalb der Wohnung ausgeschildert gewesen sei.

Düllmann hofft, durch die Sendung neue Hinweise zum Täter zu bekommen, mögliche Mitwisser könnten von der schweren Misshandlung der Witwe erfahren. Eventuell gebe es auch neue Informationen durch den geklauten Ehering, sollte ihn jemand nach Mai 2023 gesehen haben: Es handelt sich um einen schlichten goldenen Ring, auf dem nach Tod des Mannes ein Diamant aufgesetzt worden ist. Eingraviert liest sich „Helga, 20.11.1962“.

Der Täter selbst ist laut Beschreibung des Opfers zwischen 25 und 30 Jahren alt. Er hat braune Haare, keinen Bart und ist vermutlich Südländer. Während des Verbrechens trug er eine Sonnenbrille, schwarze, raue Lederhandschuhe sowie ein braunes Oberteil mit einer schwarzen Jogginghose mit weißen Streifen und schwarze, alte Schuhe auch mit weißen Streifen.

Hinweise, die zum Aufklären der Tat führen, werden mit 5000 Euro belohnt. Zeugen können sich an die Kriminalpolizei Köln unter 0221 - 2290 wenden oder sich bei ihrem lokalen Polizeirevier melden, aber auch per Mail an xy@zdf.de.