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Drei Wochen Programm„Sprungbrett“ ist Leverkusens erstes Kulturfestival für Schulen

Lesezeit 4 Minuten
Anke Holgersson (r) und Katharina Baahrs mit dem zugeschalteten Nick Mockridge.

Anke Holgersson (r) und Katharina Baahrs mit dem zugeschalteten Nick Mockridge.

Am 14. Juni wird im Forum das erste Sprungbrett-Festival mit vielen Veranstaltungen aus Theater, Musik und Tanz an Schulen eröffnet.

Wenn Katharina Baahs in ihrer Funktion als Leiterin des Bildungsbüros in Leverkusener Schulen unterwegs ist, stellt sie immer wieder fest: „Hier läuft viel mehr, als wir zu sehen bekommen.“ Das soll sich jetzt ändern: Von 14. Juni bis 4. Juli bekommen alle Schülerinnen und Schülern die große Bühne geboten, damit alle Leverkusener zu Gesicht bekommen, was in den Schulen in den Bereichen Musik, Kunst, Tanz und Theater auf die Beine gestellt wird. „Sprungbrett“ nennt die Stadt das neue „Festival für junge Kultur an Leverkusener Schulen“.

2017 gab es bereits einmal ein Schultheaterfestival, dieses Mal allerdings ist das Programm deutlich breiter aufgestellt. Innerhalb kurzer Zeit auf die Beine gestellt hat das Anke Holgerson, die erst seit Jahresbeginn in ihre neue Position als Fachkoordinatorin für kulturelle Bildung bei der Stadt angetreten hat.

Eröffnungsfeier im Forum

Einige Veranstaltungen finden schon vor der eigentlichen Eröffnung statt, etwa das Theaterstück „The Talking Dead“ des Lise-Meitner-Gymnasiums (10./11. und 13. Juni) oder das Sommerkonzert der Musikschul-Chöre (12. Juni). Am 14. Juni findet dann die Festival-Eröffnung im Forum statt, bei der es Kostproben von ganz verschiedenen Ensembles geben wird. Die Terminierung am Abend des Eröffnungsspiels der Fußball-EM ist vielleicht nicht ganz glücklich, aber Holgerson verspricht: „Wir fangen um 18 Uhr an, das klappt bis zum Anstoß um 20 Uhr“.

Jugendliche auf Theaterbühne

Können wir Freunde sein? Inklusives Theaterstück der Kükelhaus-Schule und der Hauptschule im Hederichsfeld

Auch ein erstes inklusives Theaterstück steht auf dem Programm: „Können wir Freunde sein?“ ist eine Kooperation der Hugo-Kükelhaus-Förderschule mit der katholischen Hauptschule im Hederichsfeld. Gezeigt wird eine Adaption von „Das Neinhorn“. „Ich habe es schon sehen dürfen, es ist sehr beeindruckend und lustig“, verspricht Holgersson.

Botschafter Nick Mockridge

Als Botschafter und Jury-Mitglied konnte sie Nick Mockridge gewinnen. „Talentförderung ist bei uns immer ein großes Thema“, sagt der künstlerische Leiter des Improvisationstheater Springmaus. So sei zum Beispiel der Comedian Ralf Schmitz von seiner Lehrerin Elisabeth Rosenfelder am Leverkusener Landrat-Lucas-Gymnasium entdeckt worden. „Besonders toll finde ich, dass die Schulen sich auch an schwere Themen wie den Tod herantrauen“, lobt Mockridge. Das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium etwa zeigt in vier Aufführungen „Momo“ nach Michael Ende. „Die grauen Herren können ja auch für dunkle Strömungen in der heutigen Gesellschaft stehen, da finde ich es wichtig, wenn junge Menschen sich damit auseinandersetzen.“

Schauspieler auf Bühne

Nach „Der Zauberer von Oz“ zeigt das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium dieses Jahr „Momo“.

Auch einige Grundschulen beteiligen sich an dem Programm: Die GGS Erich-Klausener-Schule zeigt die von Viertklässlern selbst geschriebene Stücke „Die Reise durch das Portal“ und „Raub in Las Vegas“, die GGS Morsbroicher Straße mit der Tanz-AG und weiteren Projektgruppen eine musische Präsentation zum Thema „Ich bin anders. Du bist anders. Vielfalt verbindet!“

Preise für die besten Projektideen

Als besonderer Ansporn wird zum Abschluss im Jungen Theater der 1. Sprungbrett-Award vergeben: Die drei besten Projektideen werden mit einem Preis von je 500 Euro prämiert, außerdem soll es einen Sonderpreis geben.

Das Bayer-Philharmonieorchester mit Bar Avni

Das Bayer-Philharmonieorchester mit Bar Avni lädt zur offenen Probe.

Doch nicht nur Schulen, die sich ohnehin schon eigene Chöre und feste Ensembles haben, sollen eingebunden werden. „Wir wollen vor allem auch die gewinnen, bei denen es bislang nicht so viele Angebote gibt“, sagt Baahs. Dafür werden mehrere Workshops für Lehrerinnen und Lehrer und Schülerinnen und Schüler angeboten. Für einen Trommel- und einen Dirigier-Workshop an einzelnen Schulen etwa kommt Bar Avni, preisgekrönte Dirigentin der Bayer-Philharmoniker. Diese laden am 3. Juli außerdem zu einer offenen Orchesterprobe ein, die einen familienfreundlichen Einblick in die Arbeit eines Orchesters geben wollen. „Bar Avni noch einmal zu sehen, solange sie noch hier ist, sollte man sich nicht entgehen lassen“, sagt Holgersson. Es gebe Gerüchte, dass sie bald eher in New York oder Tokio zu sehen sei.

In der Zukunft soll das Sprungbrett-Festival alle zwei Jahre stattfinden, immer abwechselnd mit dem Literatur-Festival „Levliest“. Das nächste Mal von 26. Juni bis 16. Juli 2026. Nick Mockridge hat schon zugesagt, dann wieder dabei zu sein. „Wir wollen Begegnungen und Träume anstupsen“, formuliert er sein Ziel.


Die meisten Veranstaltungen sind kostenfrei und ohne Anmeldung zu besuchen. Für einige Veranstaltungen wird eine Anmeldung oder Ticketkauf vorausgesetzt. Das komplette Programm gibt es in Broschüren, die an vielen Stellen in der Stadt ausliegen oder im Internet unter https://www.regionale.bildungsnetzwerke.nrw.de/Regionale-Bildungsnetzwerke/RegBez-K/Stadt-Leverkusen/Aktuelles/